Essen | Der FC Schalke 04 wurde vor zwei Jahren nicht wie bisher behauptet von einer „international operierenden Bank“ gerettet, sondern von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies. Der Fleischfabrikant selbst kaufte damals die 65 Millionen Euro schwere Anleihe von dem Londoner Finanzvermittler Stephan Schechter, der den Verein unter Druck gesetzt und mehr Garantien gefordert hatte, wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (Samstagausgabe) vorab berichtete. „Das war die einzige Möglichkeit, sich von diesen Investoren zu trennen“, sagte Tönnies dem Blatt.

Zu den Sicherheiten, die damit an den Vereinsfunktionär übergingen, gehörten Anteile von Schalke-Unternehmen und Einnahmen aus Spielertransfers. Der größte Teil der Anleihe ist dem Bericht zufolge inzwischen an Banken übergegangen. Die verbleibenden 25,3 Millionen Euro sollen demnach nun durch eine Mittelstandsanleihe abgelöst werden. Für den Verein bedeutet das, dass er künftig 6,75 Prozent Zinsen zahlen muss, an die Tönnies-Gruppe wurden dagegen nur fünf Prozent gezahlt.

Autor: dapd