Die Polizei appelliert an den flüchtigen Peter Paul Michalski, seine Flucht gewaltfrei zu beenden und sich zu stellen. Die letzten Tage haben gezeigt, dass es dem Gesuchten offensichtlich nicht daran gelegen ist, Menschen zu verletzen. "Beenden Sie Ihre Flucht, bevor Menschen zu Schaden kommen."

Tasche von Michalski in Mülheim entdeckt
Die Fahndung nach dem flüchtigen Peter Paul Michalski läuft weiterhin. Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung hatten polizeiliche Kontrollmaßnahmen zur Folge, die aber bislang noch nicht zur Ergreifung des Flüchtigen führten. So bestätigte der zuständige Sprecher der Kölner Polizei, Christoph Gilles, nicht, dass Michalski in der vergangenen Nacht in einem Hochhaus an der Ruhr nur knapp der Polizei entkommen sei. Ein SEK-Kommando hatte gegen Mitternacht das Gebäude durchsucht, nachdem Zeugen den Flüchtigen angeblich gesehen hatten. Die Beamten fanden jedoch nur eine Tasche, in der sich Wechselkleidung der beiden Ausbrecher befand. Laut dem Spiegel ging zuletzt ein Hinweis ein, dass Michalski in Bielefeld gesehen worden sei. Die Polizei hoffe, den Ausbrecher noch heute fassen zu können. Derzeit gehe man davon aus, dass sich Michalski nicht mehr im Raum Mülheim aufhalte. Ob er seine Flucht zu Fuß oder mit einem Fahrzeug fortgesetzt hätte, sei derzeit jedoch unklar.

Nach den letzten Erkenntnissen ist der 46-Jährige mit einem weißen T-Shirt und/oder einem beigen Rollkragenpullover, einem senkrecht gestreiften Hemd in blau oder schwarz, einer blauen Jeans, Treckingschuhen und einer dickeren grauen Jacke oder alternativ mit einem braunen Jackett/Sakko bekleidet.

Der 176 Zentimeter große Mann von schlanker/hagerer Statur hat eine Halbglatze und trägt einen ungepflegten "Zehntagebart". Er führt vermutlich eine Tasche aus schwarzem Popelinestoff oder einen grauen Rucksack mit rotem "Völkl"-Aufdruck mit sich. Er könnte sich zur Veränderung seines Aussehens einer Sonnenbrille, einer blauen Mütze mit umgeschlagenem Außenrand oder einer so genannten Schlägermütze bedienen. Michalski ist bewaffnet und gilt als äußerst gefährlich. Die Polizei rät zur besonderen Vorsicht und im Antreffungsfall die 110 anzurufen. Es ist nicht auszuschließen, dass er auf seiner weiteren Flucht öffentliche Verkehrsmittel (S-Bahn, U-Bahn, Busse, Bundesbahn) benutzt.

Chronologie der Festnahme Heckhoffs
Die beiden Ausbrecher hatten auf ihrer Flucht am Samstagmorgen in Essen-Werden ein Ehepaar (53/56) in ihre Gewalt gebracht. Dazu drangen die beiden gegen 8 Uhr in das Haus der Geschädigten ein und verbrachten dort mehrere Stunden bis zum Einbruch der Dunkelheit. Das Duo forderte den Mann (56) und seine Ehefrau (53) mit Hilfe von Schusswaffen auf, ruhig zu bleiben und nicht die Polizei zu verständigen. Sie aßen und tranken, guckten Fernsehen, duschten, zogen sich um und einer der beiden schlief ein paar Stunden. Die Täter haben die Geschädigten nach deren Angaben nicht körperlich attackiert, wohl aber mit Gewalttätigkeiten bedroht, falls sie die Polizei rufen sollten.

Gegen 17.30 Uhr ließen sie sich von den Eheleuten in deren BMW nach Mülheim fahren. In Mülheim setzten die Täter die Geschädigten etwa eine Stunde später ab und fuhren mit dem BMW weiter. Das Essener Ehepaar blieb unverletzt. Es ist wohl auf und wird bei Bedarf psychologisch betreut. Der Wagen, den die Täter offenbar später in einer Seitenstraße abstellten, führte schließlich zur Festnahme des Michael Heckhoff. Passanten hatten den Fluchtwagen um 10.15 Uhr in der Seitenstraße aufgefunden und die Polizei alarmiert. In der Nähe des Fluchtfahrzeugs erkannten Polizeikräfte den gesuchten Michael Heckhoff. Spezialeinsatzkräfte nahmen den Bewaffneten schließlich fest. Dabei wurden weder Heckhoff, noch Polizeibeamte verletzt.

Aktualisiert um 15:40 Uhr
JVA-Gefangener Michalski ist in Bielefeld geboren
Die Polizei gibt bekannt, zuletzt Einsätze in Mülheim an der Ruhr un Bielefeld durchgeführt zu haben. So habe man etwa im Iduna-Hochhaus in Mülheim eine Tasche mit verschmutzter Wechselbekleidung der beiden JVA-Gefangenen gefunden. Die Polizei vermutet, dass der immer noch flüchtige Michael Heckhoff sich derzeit in Bielefeld aufhält. Heckhoff kommt gebürtig aus der Nähe von Bielefeld. Die Polizei kontrolliert dort laut eigener Aussagen Fahrzeuge und Personen. Die Polizei appelliert weiterhin an den gesuchten Peter Paul Michalski, seine Flucht gewaltfrei zu beenden und sich zu stellen. Die Menschen insbesondere in Bielefeld werden noch einmal eindringlich darum gebeten, sich nicht in Gefahr zu begeben. Die Polizei rät zur besonderen Vorsicht und im Falle des Antreffens von Peter Paul Michalski, die 110 anzurufen.


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