Die Aachener Straße in Köln nach der Verlegung des Radweges

Köln | Für die Aachener Straße zwischen Rudolfplatz und Brüsseler Straße deutet sich eine Kölsche Lösung an – also ein guter Kompromiss. Der Außengastro-Zoff beschäftigt derzeit die Bezirksvertretung Innenstadt.

Der Auslöser

Die Stadt Köln veränderte die Wegeführung des Radverkehrs. Dadurch entstand Raum in diesem Stück Aachener Straße, das für seine Gastronomie bekannt ist. Die Grünen in der Bezirksvertretung Innenstadt reklamierten diesen Raum für eine 4 Meter breite Flaniermeile, stellten, ohne vorher nachzumessen und sich sachkundig zu machen, einen Dringlichkeitsantrag. Da sie die Mehrheit in der Bezirksvertretung haben ging dieser durch. Danach ging es öffentlich hoch her. Die FDP stand mit Zollstock bewaffnet auf der Aachener Straße, es kam zu Protesten der Wirte, die ihre außengastronomischen Fälle schwimmen sahen, die Grünen in der Innenstadt konterten via Social Media und und und. Also alles was so ein guter On- und Off-Zoff heute braucht. Es kam sogar zu einer offziellen Messung im Klein-Paris von Kölle, obwohl im Belgischen Viertel gelegen.

Es ist dringlich

Die Bezirksvertretung Innenstadt wird sich jetzt mit diesem Stück öffentlicher Fläche in einer Dringlichkeitssitzung am 27. September befassen. Ein Stück Köln, wo sicher auch schon die ein oder andere amouröse Liaison auf heißem Asphalt bei einem Kaffee begann oder wie der Kölsche sagt Fisternöllchen.

Eine Beziehung in der Bezirksvertretung Innenstadt gingen jetzt die Grünen mit der SPD dort ein und stellten einen neuen Antrag zur Aufteilung der öffentlichen Fläche. Aus ersten Rückmeldungen aus der Gastronomie goutiert diese die Kölsche Lösung. Und so schreibt sich das dann in Amtsdeutsch: Aus „4 Meter Gehwegbreite“ wird nun eine „Neuordnung der Außengastronomie auf der Aachener Straße“. Die Gastronomie wird von der zur Verfügung stehenden Fläche 2,80 Meter mit Tischen und Stühlen bespielen dürfen. Der Gehweg wird dann 3 Meter breit sein.

Hingehen, anschauen und miteinander sprechen

Diese Lösung wäre auch ohne öffentliche Aufregung möglich gewesen, wenn die Vertreter:innen der Grünen in der Bezirksvertretung vor ihrem Dringlichkeitsantrag nachgemessen und das Gespräch mit den Gastronomen gesucht hätten. Bezirksbürgermeister Andreas Hupke ist ein Spürhund für politisches Klima und daher brachte schon der von ihm anberaumte Ortstermin am 27. August die eigentliche Wende. Gaby Mantscheff, Geschäftsführung Cafe im Bauturm, hatte für das Gastro-Bündnis in der „Aktuellen Stunde“ der BV Innenstadt vorgeschlagen:„Eine Aufteilung der zu vergebenden Fläche zu jeweils 50 Prozent für die Fußgänger wie auch für die Gastronomie würde für beide eine Breite zwischen 2,75 m und 2,90 m bedeuten. Das wäre für beide ein Zugewinn von jeweils 80 cm.“ Eine herrliche Kölsche Lösung, der sich die Innenstadt-Grünen nun nicht weiter entziehen und der, so wird gemunkelt, auch bei den anderen Fraktionen auf Anklang stößt.

Das Drama um die Flächenaufteilung entlang der Aachener Straße bei report-K zum Nachlesen in der Chronologie (letzte Berichte als Erstes)