Köln | Die städtischen Kölner Abfallwirtschaft (AWB) verschickt eine Jubelmeldung zu ihrem Einsatz am Elften im Elften 2024.
Wie unterschiedlich die Perspektiven sein können. Da gibt es Bilder und Eindrücke einer völlig zugemüllten Stadt an den Orten, wo der Straßenkarneval auf der Straße oder im Landschaftsschutzgebiet Innerer Grüngürtel sich breit machte. Und die Kölner AWB spricht von einer positiven Bilanz.
Die Müllmenge habe sich reduziert. Die AWB errechnete dazu den Faktor 15 Prozent. Interessant ist die Formulierung „dieses Jahr fielen nur rund 85 Tonnen Müll an“. Woher kommt bei einer solchen Menge das Wort „nur“? Will die Kölner Kommunalpolitik die Stadt nicht zu einer Zero Waste Metropole machen und arbeitet an Konzepten? Auch der Vergleich, den das Wort „nur“ impliziert hinkt gewaltig, auch wenn die AWB selbst feststellt, dass es regnete und der Sessionsauftakt nicht auf ein Wochenende fiel. Selbst weniger Menschen, die sich kostümierten generieren diese gewaltige Menge Müll.
Zum Vergleich: Die letzten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stammen aus dem Jahr 2022. Demnach fielen in Deutschland 399,1 Millionen Tonnen Abfälle an. Zwar sinkt die Abfallmenge und mehr als die Hälfte der Abfälle stammen aus dem Bau- und Abbruchbereich, aber jeder Mensch in Deutschland produziert rund 438 Kilogramm Abfall pro Kopf. In Köln sammeln die AWB jedes Jahr rund 17.000 Tonnen Müll im öffentlichen Raum. Die AWB geben an, dass pro Jahr rund 229.800 Tonnen Restmüll anfallen.
Alle Bereiche in denen AWB jetzt im Karnevalseinsatz war, seien stark verschmutzt gewesen. Die orangefarbigen Event-Tonnen, die zum ersten Mal zum Einsatz kamen, seien nicht so stark angenommen worden, erklärt die AWB. Die AWB seien mit 210 Mitarbeitenden vor Ort gewesen. Auch die „Ausweichflächen an den Uni-Wiesen“ gehörten zum Auftrag.
Der Müll im Inneren Grüngürtel am Elften im Elften 2024: