Hans Mörtter in einem aktuellen Clip in den sozialen Netzwerken, in dem er gegen das Ordnungsamt erneut wettert. Foto: Screenshot/Facebook Lutherkirche Suedstadt

Köln | Nach 35 Jahren als Pfarrer der Gemeinde an der Lutherkirche wurde Hans Mörtter gestern entpflichtet, und geht formal in den Ruhestand.

Doch zuvor legte der meinungsfreudige Geistliche, der unzähligen Menschen großzügig mit Rat, Geld und Zeit geholfen hat, erneut in Sachen Ordnungsamt den Finger in die Wunden. Mit einem emotionalen Clip in den sozialen Netzwerken echauffiert sich Mörtter wegen eines neuen Ärgernisses im Veedel.

Es geht um das sogenannte „Kommukinationstischchen“ am Eifelplatz.

Symbolbild: Das Ordnungsamt im Einsatz in der Kölner Südstadt. Foto: Bopp

„Unfasssbar! Das Ordnungsamt hat mal wieder zugeschlagen. 1000 Euro für ein Nachbarschaftsbänckchen. Seit über 12 Jahren steht es nun dort und bringt Menschen zusammen –  so erzählt es uns Guido Sterzl vom Kölner Opernchor und der selbst schon viele Stunden dort gesessen hat und jede Menge nette Begegnungen hatte. Nun müssen Bank und Hocker aber weg! Was unser Pfarrer Hans Mörtter dazu sagt?  Das könnt ihr euch bestimmt denken. Aber seht selbst!“, wird der Clip von den Machern angekündigt.

Nach Monaten der Widrigkeiten und Streitigkeiten wegen Sonnenschirmen, Stehtischen oder Sitzkissen war es zuletzt ruhig in der Südstadt geworden, was die Auseinandersetzungen zwischen Gastronomen und Mitarbeitern des Ordnungsdienstes angeht.

Hans Mörtter hofft auf Miteinander mit dem Ordnungsamt

Doch das kleine Tischchen könnte die Debatte laut Mörtter nun neu entfachen. „Das Tischschen ist ein wichtiger Treffpunkt im Veedel, hier sind Freundschaften geschlossen worden. Aber es steht auf öffentlichem Straßenland, endlich hat das Ordnungsamt das nach zwölf Jahren entdeckt“, sagt Mörtter ironisch und wird dann ernst: „Das Tischchen wird bleiben, das ist ganz wesentlich. Ich setzte auf eine neue Ära, wir haben eine neue Leiterin im Ordnungsamt. Ich freue mich auf unser Treffen im Oktober, damit wir mit solchen Themen hoffentlich bald anders umgehen. Ich setze auf einen neuen Spirit und ein Miteinander mit dem Ordnungsamt.“