Berlin | Der GDL-Streik im Personenverkehr der Deutschen Bahn ist am Dienstag in den zweiten Tag gegangen. Seit Montagmorgen und noch bis Mittwochfrüh, 2 Uhr, hat die Lokführer-Gewerkschaft ihre Mitglieder aufgerufen, die Züge stillstehen zu lassen. Die Bahn will nach eigenen Angaben aber trotzdem ein „stabiles Grundangebot“ liefern.

Im Fernverkehr sollen „erneut 30 Prozent aller Züge fahren“, teilte die Bahn am Dienstagmorgen mit. Im Regional- und S-Bahnverkehr gebe es dabei aber starke regionale Unterschiede, dort sollen im Schnitt rund 40 Prozent der Züge verkehren. Während in den Streikschwerpunkten Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nur 10 bis 15 Prozent der Züge fahren, kann nach Angaben der Bahn beispielsweise bei der S-Bahn München etwa jeder zweite Zug angeboten werden.

Alle bereits gebuchten Fahrkarten des Fernverkehrs für Strecken, die vom 23. bis einschließlich 25. August vom GDL-Streik betroffen sind, behalten nach Bahn-Angaben ihre Gültigkeit und können bis einschließlich 4. September flexibel genutzt werden. Bei den sogenannten „Sparpreisen“ und „Super-Sparpreisen“ ist die Zugbindung aufgehoben. Für die Weiterfahrt können auch andere Züge genutzt werden, dies gilt auch für Züge des Nahverkehrs.

Zudem können Fahrkarten kostenfrei erstattet werden, so die DB. Gewerkschaft und Bahn streiten um Lohnerhöhungen für die Lokführer, Extra-Prämien und um die Laufzeit. Einig sind sich beide Seiten um ein Lohnplus in Höhe von 3,2 Prozent, aber nicht, ab wann das gelten soll. Nach Ansicht der Bahn und anderer Gewerkschaften kämpft die GDL aber auch um die eigene Bedeutung und damit ums eigene Überleben.

Autor: dts
Foto: Symbolbild