Köln | Anlässlich der Räumung eines Hochhauses in Wuppertal gibt die Stadt Köln einen Überblick über die Situation bei den Hochhäusern in Köln. In Köln gibt es rund 420 Hochhäuser, mit mehr als 22 Metern Höhe. Diese werden, nach Angaben der Stadt, in der so genannten Brandverhütungsschau durch die Berufsfeuerwehr regelmäßig, in der Regel alle drei Jahre, kontrolliert.

Von den 420 Hochhäusern sind 80 Gebäude höher als 60 Meter. Diese werden als Wiederkehrende Prüfung nach der Sonderbauverordnung und Prüfverordnung durch das Bauaufsichtsamt regelmäßig kontrolliert, sagt die Stadt Köln.

Die Wiederkehrende Prüfung nach Sonderbauverordnung und Prüfverordnung umfasst insbesondere:

<UL><LI>Überprüfung der Übereinstimmung mit der Genehmigungslage

</LI><LI>Freihalten der Rettungswege

</LI><LI>Kennzeichnung der Rettungswege

</LI><LI>Sicherheitstechnische Anlagen (Brandmeldeanlage, Sprinkleranlage, Entrauchungsanlage, Sicherheitsbeleuchtung etc.)

</LI></UL>

Bei der Brandverhütungsschau prüfe die Berufsfeuerwehr, ob eine bauliche Anlage den Anforderungen im Hinblick auf die Sicherheit der Nutzer, deren Selbstrettung im Brandfall und den Anforderungen für die Durchführung möglicher Rettungsarbeiten und die Brandbekämpfung durch die Feuerwehr genüge. Dazu gehören, so die Stadt Köln, unter anderem die Brandmeldeeinrichtungen, die Löschwasserversorgung, die Rauch- und Wärmeabzugsanlagen und die Aufstellflächen für die Feuerwehr. Wenn offensichtliche Verstöße gegen bauordnungsrechtliche Vorschriften oder sonstige Auffälligkeiten im Hinblick auf eine konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung festgestellt werden, werden diese dem Bauaufsichtsamt zur weiteren Verfolgung mitgeteilt, sagt die Stadt Köln.

Sowohl in der Brandverhütungsschau als auch in der Wiederkehrenden Prüfung werde, wie es im Fachjargon heißt, „zerstörungsfrei“ geprüft. Das heißt, dass zum Beispiel die Fassaden zwar einer optischen Kontrolle unterzogen werden, aber keine Fassadenverkleidungen geöffnet werden.

Hochhaus in Wuppertal wegen Brandgefahr evakuiert

In Wuppertal wurde der Mangel zufällig – und bereits 2010 – im Rahmen einer Brandverhütungsschau entdeckt und ordnungsbehördlich verfolgt, informiert die Stadt. Dort soll eine brennbare Fassadenkonstruktion vorgefunden worden sein. Diese sei nach den seit Jahrzenten geltenden Vorschriften nicht zulässig. Die Anforderung an Fassadenmaterialien ist mindestens „schwerentflammbar“, nach den aktuellen Vorschriften sogar „nicht brennbar“. Darüber hinaus führe in Wuppertal der erste Rettungsweg (zum Treppenhaus) an dieser brennbaren Fassade entlang, so dass im Brandfalle eine Rettung nicht möglich wäre, informiert die Stadt Köln.

Im Rahmen der Bauüberwachung von Neubauten werden Bescheinigungen der Fachfirmen über ordnungsgemäße Ausführung und verwendete Materialen zur Bauzustandsbesichtigung nach abschließender Fertigstellung vorgelegt. In der Regel erkläre ein staatlich anerkannter Sachverständiger für Brandschutz ebenfalls die Ausführung gemäß seines Brandschutzkonzeptes.

Kein Fall in Köln bekannt

Aus den Überprüfungen von Bauaufsicht und Feuerwehr sei kein Fall in Köln bekannt, der eine mit Wuppertal oder London vergleichbare Problematik aufweist. Daher werde, jedenfalls nach derzeitigem Kenntnisstand der Stadt Köln, in Abstimmung mit der Berufsfeuerwehr eine flächendeckende Untersuchung sämtlicher rund 420 in Köln vorhandenen Hochhäuser derzeit nicht für erforderlich gehalten.

[infobox]In der Sitzung des Arbeitskreises der Bauaufsichtsbehörden NRW, der am kommenden Mittwoch, 5. Juli 2017, tagt, wird das Thema auf der Tagesordnung stehen.

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Autor: ib | Q.: Stadt Köln