Stadt fällt Platane in Mülheim
Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen hat bei Kontrollen festgestellt, dass eine große Platane in der Mülheimer Montanusstraße nicht mehr zu retten ist. Weil der Baum zahlreiche morsche Wunden an den Ästen aufweist, drohen diese aus der 22 Meter hohen Krone abzustürzen. Die Stadt Köln muss ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen und lässt die Platane daher am kommenden Donnerstag, 12. Februar 2009, fällen. Eine Ersatzpflanzung ist vorgesehen. Bei der Fällung des Baums kann es zu Behinderungen für Passanten kommen. Die Stadt Köln bittet dafür um Verständnis.


LVR-Fachtagung: Menschen mit Behinderung engagieren sich für andere
Menschen mit Behinderung werden häufig ausschließlich als abhängig von Betreuung, Hilfe und Unterstützung wahrgenommen. Dass Menschen mit einer Behinderung auch für andere aktiv werden können, das zeigt der Landschaftsverband Rheinland (LVR), am Mittwoch auf einer Fachtagung in Köln. Eines der dort vorgestellten Beispiele ist das Kölner Projekt "Streitschlichtung", bei dem behinderte Beschäftigte der Gemeinnützigen Werkstätten Köln (GWK) in Köln-Rodenkirchen als ausgebildete Streitschlichter Konflikte schlichten. Seit 2004 werden hier Beschäftigte mit geistiger Behinderung zum Streitschlichter ausgebildet – basierend auf einer speziell für diese Gruppe angepassten Ausbildung in Mediation. Das Konzept dazu entwickelte das Friedensbildungswerk in Köln gemeinsam mit der GWK, so dass deren Beschäftigte von Anfang an mit einbezogen werden konnten. Die Mediation ist ein Verfahren der eigenverantwortlichen Konfliktbearbeitung durch die Beteiligten selbst, begleitet und unterstützt durch einen Streitschlichter.

Einer der vier ausgebildeten Streitschlichter der Gemeinnützigen Werkstätten Köln (GWK) in Köln-Rodenkirchen ist der 30-jährige Thorsten Steinbach. Seit vier Jahren schlichtet er als unparteiischer Dritter Streit zwischen den Kollegen. "Es gibt drei Regeln: zuhören, nicht beschimpfen, ausreden lassen", erklärt er die Grundlagen seiner Arbeit. Thorsten Steinbach ist stolz, anderen Menschen mit seinen Vermittlerfähigkeiten helfen zu können. "Ich werde oft gebeten, Streit zu schlichten. Meine Kollegen haben Vertrauen zu mir", sagt er.


DAAD-Preis an Studenten der Rheinischen Fachhoschule Köln verliehen
Die Rheinische Fachhochschule Köln (RFH) verlieh den diesjährigen Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an Veli Köktas für seinen besonderen Einsatz im Deutsche Bahn-Projekt „Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt“. Der 32-jährige studiert im achten Semester berufsbegleitend Elektrotechnik an der RFH in Köln. Das von ihm mitbetreute Projekt richtet sich an Bahn-Azubis im ersten Ausbildungsjahr. In einem jährlich stattfindenden bundesweiten Wettbewerb setzen sich Auszubildende mit Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und antidemokratischen Tendenzen auseinander und sollen gegenseitigen Respekt, Toleranz und friedliches Miteinander erlernen. In den Ausbildungsmodulen werden die jungen Leute anhand ihrer eigenen Erfahrungen sensibilisiert, Diskriminierung rechtzeitig zu erkennen und entgegenzuwirken. Sie sollen soziale Kompetenzen und Zivilcourage entwickeln für einen respektvollen Umgang mit Kollegen und Kunden. Unter Anleitung von Veli Köktas entwickelten die Auszubildenden verschiedene Projektarbeiten, unter anderem Plakate, Flyer, Zeitungsanzeigen und Fernsehspots. Das von ihm betreute Kölner Projekt „Zivilcourage“ kam unter die zehn besten Maßnahmen und erhielt im bundesweiten Wettbewerb den mit 1.000 Euro dotierten Preis.

Mit dem DAAD-Preis sollen ausländische Studierende, die ihr Studium in Deutschland absolvieren und sich durch besondere akademische Leistungen und durch bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement innerhalb oder außerhalb der Hochschule hervorgetan haben, ausgezeichnet werden. Mit dem Preis wird außerdem auf die Bedeutung des Ausländerstudiums aufmerksam gemacht. Der DAAD-Preis wurde jetzt zum zehnten Mal an der RFH vergeben.

[cs; Foto: GSCH/ www.pixelio.de]