Über Wochen soll sie kein Essen und Trinken mehr bekommen haben. Außerdem litt das Mädchen wohl an verschiedenen Krankheiten. Wäre die Mutter mit dem Kind zum Arzt gegangen, würde Lea noch Leben, so die Polizei unter Berufung auf den Obduktionsbericht. Dem vierjährigem Bruder und dem Hund der Familie soll es hingegen an nichts gefehlt haben. Einer Nachbarin ist schon ein halbes Jahr zuvor aufgefallen, dass die Kinder sehr viel weniger draußen waren und sich nur noch im Haus aufhielten. Das daraufhin benachrichtigte Jugendamt habe jedoch keine Reaktion gezeigt. "Normalerweise haben wir ein wasserdichtes Verfahren, jedem Anruf wird nachgegangen", sagte ein Sprecher der Behörde. Warum in diesem Falle anders gehandelt wurde, könne er nicht nachvollziehen. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen die Mutter erlassen und ermittelt gegen die 21-Jährige wegen Totschlags durchs Unterlassung. Noch ist nicht klar, warum sie ihre Tochter derart vernachlässigt hatte. Ein Zusammenhang mit der Trennung vom Kindsvater wird aber ausgeschlossen, da diese weit vor der Vernachlässigung stattfand. Der 27-Jährige kümmert sich derzeit um den gemeinsamen Sohn.

[dts]