London | Livebericht | Nach der Unterhauswahl in Großbritannien bestätigen die ersten Auszählungsergebnisse die Nachwahlbefragung, die von BBC und anderen Sendern veröffentlicht wurde. So verkündete der Wahlkreis Blyth Valley in Nordengland, der seit den 1950er Jahren ununterbrochen von Labour gehalten worden war, dass der konservative Kandidat gewonnen habe. Der dankte unmittelbar „Boris“, ohne den der Sieg seiner Meinung nach nicht möglich gewesen sei.

13.12., 06:46 Uhr >  Die erste Ergebnisse seien im Rahmen der Prognose, sagte ein Experte der BBC. Demnach haben die Tories eine absolute Mehrheit von etwa 368 Sitzen erreicht, bei 326 wäre die schon erreicht gewesen. Labour stürzt laut Prognose ab und kommt nur noch auf 191 Sitze – bei der letzten Wahl waren es noch 262. Die Scottish National Party (SNP) kann sich steigern, von 35 auf laut Prognose nunmehr 55 Sitze, die Liberaldemokraten gewinnen demnach einen Sitz und kommen auf 13 Abgeordnete.

Die britischen Grünen bekommen laut Prognose unverändert einen Sitz im Unterhaus, die walisische Plaid Cymru bekommt drei und damit einen weniger als bisher, andere Parteien erhalten 19 Sitze. Darunter ist aber nicht die „Brexit“-Partei von Nigel Farage, die vermutlich leer ausgeht.

— — —

McAllister bezeichnet Brexit nach Wahl als „endgültig“

13.12., 00:46 Uhr > Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, David McAllister (CDU), hat den Austritt Großbritanniens aus der EU als „endgültig“ bezeichnet. „Mit diesem klaren Wahlsieg der Konservativen ist der Brexit endgültig und ich erwarte, dass der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU bis zum 31. Januar 2020 vollzogen werden wird“, sagte McAllister der „Welt“ (Freitagausgabe). Es sei nun zu erwarten, dass eine „tragfähige Mehrheit der Abgeordneten“ noch vor Weihnachten für den Austrittsvertrag stimmen wird.

Insgesamt, so McAllister weiter, „ist die Strategie der Konservativen aufgegangen, diese Wahl zur endgültigen Abstimmung über den Brexit zu machen“. Der CDU-Politiker sagte weiter, es sei ein „ausgesprochen ambitioniertes Vorhaben“, sich nur in elf Monaten bis Ende 2020 auf ein Freihandelsabkommen einigen zu wollen. „Erfahrungsgemäß dauern solche Verhandlungen mehrere Jahre.“

— — —

Pfund und Euro legen nach Wahl in Großbritannien zu

13.12., 00:06 Uhr >  Das britische Pfund und der Euro haben unmittelbar mit Veröffentlichung der ersten Prognose nach der Unterhauswahl in Großbritannien zugelegt. Das Pfund gewann im internationalen Devisenhandel um Punkt 23 Uhr deutscher Zeit rund zwei Prozent gegenüber dem US-Dollar und 1,7 Prozent gegenüber dem Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung gewann zeitgleich gegenüber dem US-Dollar ebenfalls sprunghaft 0,4 Prozent.

Laut der um 23 Uhr deutscher Zeit (22 Uhr London-Zeit) veröffentlichten Prognose der Fernsehsender BBC, ITV und Sky News haben die Tories von Premierminister Boris Johnson bei der Unterhauswahl mit geschätzt 368 Sitzen die absolute Mehrheit geholt. Und das deutlich stärker als im Vorfeld erwartet, die aus Sicht der Tories „beste“ Umfrage hatte den Konservativen 349 vorhergesagt. Die Mehrheit liegt bei 326 Sitzen.

— — —

Prognose: Boris Johnsons Tories bekommen absolute Mehrheit

12.12., 23:05 Uhr > Bei der Unterhauswahl in Großbritannien haben die Tories von Premierminister Boris Johnson laut einer Prognose der BBC und anderer Sender eine absolute Mehrheit von etwa 368 Sitzen erreicht. Bei der Unterhauswahl in Großbritannien haben die Tories von Premierminister Boris Johnson laut einer Prognose der Fernsehsender BBC, ITV und Sky News eine absolute Mehrheit von 368 Sitzen erreicht, und damit 51 mehr als bei der letzten Wahl. Formal liegt die Grenze für die Mehrheit bei 326 Sitzen, tatsächlich sind aber weniger nötig, da der Sprecher des Unterhauses neutral bleibt und die Abgeordneten der irisch-republikanischen Sinn Fein traditionell ihre Sitze nicht einnehmen. Labour stürzt laut der Prognose regelrecht ab und kommt nur noch auf 191 Sitze – bei der letzten Wahl waren es noch 262. Die Scottish National Party (SNP) kann sich steigern, von 35 auf laut Prognose nunmehr 55 Sitze, die Liberaldemokraten gewinnen demnach einen Sitz und kommen auf 13 Abgeordnete.

Die britischen Grünen bekommen laut Prognose unverändert einen Sitz im Unterhaus, andere Parteien 19. Darunter ist aber nicht die „Brexit“-Partei von Nigel Farage, die vermutlich leer ausgeht. Die Prognose basiert auf einer Nachwahlbefragung von rund 20.000 Wählern in über 140 Wahllokalen.

23:30 Uhr > Zum vorläufigen Ergebnis der britischen Unterhauswahl erklärt Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei Die Linke: „Die erste Hochrechnung deutet darauf hin, dass Labour sich bei den Wahlen in Großbritannien leider nicht durchsetzen konnte. Es ist völlig unklar, wie die Tories das von ihnen angerichtete Chaos beseitigen wollen. Für die Menschen in Großbritannien könnte dies eine Zeit der Unsicherheit bedeuten. Die Privatisierung der Gesundheitsversorgung und die hohe Chance eines ungeregelten Brexits, lassen nichts Gutes erahnen. Die desaströse Politik der Tories geht wahrscheinlich die nächste Runde.“

Autor: dts