Berlin | Immer mehr Menschen in Deutschland verdienen sich neben ihrem Hauptberuf noch etwas hinzu: Im Juni 2013 gingen 2,62 Millionen Beschäftigte mit einer sozialversicherungspflichtigen Stelle zusätzlich mindestens einem Minijob nach. Das berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwochsausgabe). Das war jeder elfte Arbeitnehmer in dieser Gruppe.

2003 war es nur jeder 23. Beschäftigte. Damit hat sich die Zahl der „Multijobber“ in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Das Blatt beruft sich für seine Angaben auf eine Stellungnahme der Bundesregierung zu einer Anfrage der grünen Arbeitsmarktpolitikerin Brigitte Pothmer.

„Der Lohn aus einem Job reicht für viele ganz offensichtlich nicht zum Leben“, meinte Pothmer. Wenn Menschen auf einen Zweitjob angewiesen seien, um finanziell über die Runde zu kommen, dann laufe etwas schief in Deutschland. Pothmer forderte, den geplanten Mindestlohn von 8,50 Euro auch auf die Minijobs zu erstrecken.

„Eine Ausnahme würde die Schwächsten treffen, die den gesetzlichen Schutz vor Lohndumping am nötigsten haben“, meinte die Grünen-Politikerin.

Autor: dts
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