Das Pressefoto des BMWi zeigt Andreas Feicht, als Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie | Foto: BMWi

Köln | Steinkamp geht und Feicht kommt? Das Unternehmen Rheinenergie bestätigt das nicht, aber es gibt Medienberichte und die berühmten informierten Kreise, die diese für Köln wichtige Personalie bestätigen: Andreas Feicht soll neuer Chef der Rheinenergie werden und er kommt von der CDU.

Wer Andreas Feicht aktuell googelt der bekommt die Seite des Bundesministeriums Wirtschaft und Energie (BMWi) an erster Stelle. Dort steht, dass Andreas Feicht Staatssekretär im BMWi ist. Aber dort ist er nicht mehr, denn der neue Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen berief den Mann ab, der unter Peter Altmaier den Zuständigkeitsbereich Energiepolitik bis vor kurzem innehatte. Jetzt also Rheinenergie für einen Mann der in den letzten Jahren auf der nationalen und internationalen Bühne unterwegs war. Selbst sein Pressefoto ist dort noch herunterladbar.

Feicht übernahm den Job in Berlin im Februar 2019. Zuvor war er 12 Jahre Vorstandsvorsitzender der WSW Energie & Wasser AG, die zuvor unter Wuppertaler Stadtwerke AG firmierten. An der Fernuniversität Hagen absolvierte Feicht ein Studium der Wirtschaftswissenschaften berufsbegleitend. Er war Pressesprecher der Dresdner Verkehrsbetriebe und kam dort als Assistent in die Vorstandsetage, bevor er die Leitung des Vorstandsbüros übernahm. Positionen an denen er immer rund 2 Jahre blieb. Auch die Konzernentwicklung der Technische Werke Dresden und Projektleiter ÖPNV-und Versorgungsprojekte bei der Berliner Beratungsdienste, Stobbe & Sachs leitete Feicht. Er war Geschäftsführender Gesellschafter der BBD Verkehrsconsult und danach Geschäftsführer der BSL Management Consultants.

So sehen andere Feicht

Als Feicht zum für Energiepolitik zuständigen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium ernannt wurde, äußerte sich für den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) deren Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke in Berlin 2019: „Mit Andreas Feicht übernimmt ein erfahrener Energieexperte das Amt des dritten beamteten Staatssekretärs im Bundeswirtschaftsministerium. Peter Altmaier hat damit einen zupackenden und undogmatischen Energiewende-Manager an seiner Seite. Als Vorstandsvorsitzender der WSW Energie & Wasser AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der WSW Wuppertaler Stadtwerke hat Feicht unter Beweis gestellt, dass Gas und die Erneuerbaren komplementäre Energieträger sind, die gemeinsam zum Erfolg der Energiewende beitragen. Es ist daher wichtig, dass die energiepolitische Agenda des BMWi nicht mehr auf eine ‚all electricworld‘ verengt ist, sondern weitere transformative Pfade ausdrücklich einschließt. Dazu gehört, dass das Energiewendepotenzial von Gasinfrastrukturen insbesondere bei der Sektorenkopplung und bei Power-to-Gas hervorgehoben wird. Auch das ausdrückliche Bekenntnis zur Kraft-Wärme-Kopplung und zum Ausbau von LNGInfrastrukturen sowie zur Stärkung der Wasserstofftechnologie sind starke Signale pro Gas.“

Hat Feicht ein Faible für Wasserstoff?

Das Portal „Solarify“ herausgegeben vom Max-Planck-Institut für chemische Energiekonversion zitiert Andreas Feicht im Kontext des Forschungsnetzwerkes Wasserstoff. Feicht, damals Staatssekretär, sagte: „Wir möchten, dass Deutschland bei Wasserstoffinnovationen die Nummer 1 in der Welt wird. Damit der Markthochlauf gelingt und wir die Klimaziele erreichen, müssen wir jetzt die richtigen Fördermaßnahmen ergreifen. Das Forschungsnetzwerk spielt dabei als wichtiger Impulsgeber eine entscheidende Rolle. Denn die Wasserstoff-Expertinnen und -Experten in den deutschen Forschungseinrichtungen und Unternehmen wissen am besten, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Dieses Fachwissen wird unter anderem in die Erstellung einer Wasserstoff-Roadmap einfließen und so die Arbeit des Nationalen Wasserstoffrats unterstützen.“

Es darf also mit Spannung verfolgt werden, wie der Mann aus Altmaiers Ministerium in Köln die Energiewende voranbringen will.

Petelkaus Erfolg

Für den Fraktionsvorsitzenden der CDU im Stadtrat und Kölner CDU-Vorsitzenden Bernd Petelkau, der dem Aufsichtsrat der Kölner Rheinenergie vorsteht, ist diese Besetzung ein großer Erfolg, denn damit wird ein CDU-Mann mit besten Verbindungen bis in den CDU-Wirtschaftsrat an einer der wichtigsten Schlüsselpositionen der Stadt das Ruder übernehmen. Petelkau zeigt sich hier als genialer Personalstratege für seine Partei mit Weitblick. Petelkau erkennt mit scharfem Verstand und Instinkt wo er Menschen mit CDU-Parteibuch oder zumindest CDU Nähe in der Stadtverwaltung, dem Stadtvorstand und den zentralen städtischen Unternehmen platzieren muss, um der CDU in der Stadt Macht und Einfluss zu sichern.