Allerdings bestritt der IT-Spezialist Dominik Z. jede Verbindung zu der Hacker- Gruppierung "No-Name-Crew", die sich im Internet zu den Cyber-Attacken und der anschließenden Veröffentlichung vertraulicher Observationsdaten bekannt hatte. "Mit der No-Name-Crew habe ich nichts zu tun", erklärte Z., "das werden auch die Daten auf meinem PC bestätigen." Weitere Angaben wollte der Systemelektroniker zunächst nicht machen. Vorigen Montag hatte das Bundeskriminalamt Z.s Wohnung durchsucht – wegen "Gefahr im Verzug". Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe führt ein Verfahren wegen des "Verdachts des Ausspähens von Daten" gegen Z., ließ ihn jedoch nicht festnehmen. Parallel ermittelt die Kölner Anklagebehörde gegen einen weiteren mutmaßlichen Hacker. Bei ihm soll es sich um jenen Mann mit dem Pseudonym "Darkhammer" handeln, der sich als "Leader" der No-Name-Crew ausgab. Bei dem Angriff wurden mindestens vier Polizeirechner infiltriert und Daten aus dem Observationssystem "Patras" kopiert. Zu den Servern gehört auch ein zentraler Computer der Bundespolizei in Heimerzheim sowie ein Zollrechner in Karlsruhe. Auf einem der Computer fanden die Ermittler mehrere Dutzend Trojaner, die sich offenbar unbemerkt installiert hatten.

[dts]