V.l. Hans Peter Lindlar, Gisela Walsken, Thomas Wilk und Jürgen Roters am 6. Februar in dem Gebäude der Bezirksregierung Köln

Köln | Regierungspräsident der Bezirksregierung Köln Thomas Wilk hat gestern gemeinsam mit drei ehemaligen Regierungspräsidenten die Ahnengalerie eingeweiht. Die Ahnengalerie besteht aus Bildern aller bisheriger Regierungspräsidenten der Bezirksregierung Köln. Eine Person, die selbst in der Ahnengalerie zu finden ist, wollte nicht teilnehmen: Franz Josef Antwerpes.

Gegen 13 Uhr stellte Wilk sich gestern vor die Ahnengalerie und begrüßte drei der noch lebenden, ehemaligen Regierungspräsidenten: Jürgen Roters, Hans Peter Lindlar und Gisela Walsken. Wilk erzählte von bisherigen Höhen und Tiefen seiner 5-monatigen Amtszeit. Gerade die Situation in Lützerath stellte er als schwieriges Thema dar, welches ihm „in manchen Nächten schon den Schlaf geraubt hat“. Dennoch freue er sich auf die weiteren Herausforderungen.

Die Ahnengalerie habe es schon vorher an einer anderen Wand gegeben. Diese sei laut Wilk jedoch ein Sammelrahmen gewesen, der nun voll gewesen sei. Daher sollte die Ahnengalerie an eine andere Wand umziehen und in Einzelbildern anschaulich gemacht werden.

Die ehemaligen Regierungspräsidenten

Zu den drei ehemaligen Regierungspräsidenten hatte Wilk eine Zusammenfassung vorbereitet, die deren Amtszeit noch einmal kurz reflektieren sollte. Zu Jürgen Roters, der von 1999 bis 2005 als Regierungspräsident agierte und von 2009 bis 2015 Oberbürgermeister von Köln war, hatte Wilk eine Menge zu sagen. Vor allem verwies er auf die erste homosexuelle Eheschließung zwischen zwei Männern in Köln. Roters wollte die beiden selbst trauen und verkürzte deswegen seinen Urlaub.

Von 1990 bis 2005 war Hans Peter Lindlar Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen. 2005 übernahm er das Amt als Regierungspräsident im Bezirk Köln. Mit Höhepunkten wie dem Papstempfang 2005 oder die Sanierung des Drachenfelses nannte Lindlar seine Amtszeit die „tollste berufliche Zeit meines Lebens.“

2010 übernahm Gisela Walsken das Amt als Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Köln. Zuvor war sie von 1990 bis 2010 Mitglied des Landtags NRW. Wilk erwähnte die Unterbringung von Flüchtlingen 2015 und 2016 als eine der größten Herausforderungen während ihrer Amtszeit. Trotz solch schwieriger Aufgaben habe sie laut Wilk nie gern etwas dem Zufall überlassen und sich immer stets um alle Aufgaben und Anliegen gekümmert.

Franz-Josef Antwerpes lehnte die Einladung ab

Gleich zu Beginn verkündete Wilk, dass der ehemalige Regierungspräsident Franz-Josef Antwerpes nicht zur Einweihung erscheinen würde. Er erklärte, dass er ihn persönlich angerufen habe um ihn einzuladen, Antwerpes jedoch ablehnte. Antwerpes war von 1978 bis 1999 Regierungspräsident in Köln und ist mittlerweile 88 Jahre. Vor seiner Amtszeit war er 8 Jahre lang Mitglied des Landtags NRW. Während seiner Amtszeit als Regierungspräsident nahm er die Dinge gern mal selbst in die Hand, wie Wilk erklärte. Polizeikontrollen habe er gern entgegen den Vorschriften selbst durchgeführt und baute unterhalb seines Büros Wein an. Der Wein wurde später als „Kleinkölnhausener Zuckerberg“ versteigert und das Geld wurde gespendet. Antwerpes habe schon immer seinen eigenen Kopf gehabt und Leuten gern „erklärt wie es geht“. Wilk erzählte, dass er dies erneut am Telefon erlebt habe, als er Antwerpes zur Einweihung der Ahnengalerie einlud. Die beiden sollen sich jedoch zu einem Treffen zu zweit verabredet haben. Alle ehemaligen Regierungspräsidenten hängen bisher noch nicht in der Ahnengalerie, was bedeutet, dass diese noch einmal ausgeweitet werden muss. Momentan sind die letzten 10 Regierungspräsidenten auf der Wand zu sehen.