Köln | Luxus-Upcycling, LED-beleuchtete Ledersofas, Apricotfarben, klare Formen. Das sind einige der Trends der Internationalen Möbelmesse (IMM), die ab 19. Januar in der Kölnmesse ihre Pforten öffnet. Daneben stehen auf der parallel dazu stattfindenden Messe Living Kitchen, vor allem intelligente Küchengeräte im Fokus.

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So etwa die IQ-Serie von Siemens. Der Hersteller verspricht mit seinem Backofen IQ700 bis zu 50 Prozent verkürzte Zubereitungszeiten. Dies soll durch die erstmalige Vereinigung der Funktionalität eines Backofens mit einer Mikrowelle sowie einer Dampfstoßfunktion. Durch eingebaute Sensoren erkennt der IQ700 zudem, wann etwa ein Kuchen fertig gebacken ist und kommuniziert dies auf Wunsch wireless aufs Smartphone oder Tablet. „Das Haus der Zukunft ist smart“, so Gerald Böse, Geschäftsführer der Kölnmesse. Dabei liegt eines der Hauptaugenmerke auf Resourcenschonung und Langlebigkeit.

Dies manifestiere sich auch in der Materialwahl der Designer bei der Entwicklung aktueller Möbel, so Böse. Neben beständigen Materialien wie Holz oder auch Metall rückt der Begriff der „German Gemütlichkeit“ bei einheimischen Designern in den Fokus.

So auch die Polstermöbelkreation „finn“ von Willi Schillig. Sie kombiniert zeitloses Design mit Funktionalität. So lässt sich der großzügig ausgelegte Zweisitzer auf Wunsch mittels elektrischer Stellmotoren zur Liegeinsel erweitern, LED-Bänder unterhalb des Sofas werden per Bewegungsmelder zugeschaltet.

Upcycling deluxe und Boxspringbetten

Eine luxuriöse Interpretation von Upcycling, also der Umarbeitung gebrauchter Materialien zu einem höherwertigen Produkt, stammt von Schulte Design mit den „Bemäntelten Stühlen“. Hierbei werden ausgediente Pelzmäntel dazu verwendet, im schlichten Skelett-Design gehaltene Sitzmöbel zu veredeln.

Klare Linien auch beim heimischen Arbeitsplatz: was aus der Ferne aussieht wie ein aus zwei Holzböcken und einer Tischlerplatte zusammengestellter Studenten-Schreibtisch entpuppt sich bei näherer Betrachtung als multifunktionaler Home Office-Arbeitsplatz aus Holz und Metall mit höhenverstellbarer Arbeitsfläche.

Top-Thema bei den Betten sind in diesem Jahr Boxspring-Betten, so Thomas Grothkopp vom Bundsverband des Deutschen Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel. Eine Renaissance des Biedermeier prognostiziert Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie. Eine Rückbesinnung zur heimatlichen Idylle. Auch das städtische Umfeld zähle hierzu. Es enstehe eine „idyllische Dörflichkeit innerhalb der Städte“. Vom Design der Möbel zeige sich vieles aus der Retrospektive. Farben und Formen richteten sich nach vergangenen Zeiten, auch der Vintage sei nach wie vor in. Der Vintage biete in einer Zeit der Vergänglichkeit eine Beständigkeit, auf die man sich verlassen könne. Auch ein Trend: „Rough Lux“, also roher, kantiger Chic kombiniert mit hochwertigen Materialien.

„German Gemütlichkeit“

Was die Sitzgewohnheit auf dem Sofa anbelangt: man sitzt aufrechter, „loungt“ nicht mehr so stark, so Geismann, dafür aber weicher gepolstert. Die starre, übergroße Wohnzimmerwand ist längst passé und weicht einer immer stärker werdenden Modularität.

Insgesamt 100.000 Möbel und Einrichtungsgegenstände werden auf der gesamten zur Verfügung stehenden Ausstellungsfläche der Kölnmesse bis zum 25. Januar gezeigt. Insgesamt 1.300 Unternehmen aus 50 Ländern werden sich auf dem Messeduo IMM/Living Kitchen präsentieren. Dabei stammen zwei Drittel der Aussteller aus dem Ausland. Ebenso international ist das Besucherfeld an den Fachbesuchertagen, es liegt bei rund 42 Prozent. Insgesamt werden 150.000 Besucher aus der ganzen Welt erwartet.

Einen Überblick über die einzelnen Segmente der Messe finden sie hier >>

Die Kölner Möbelhänder der Einrichtungsmeile Kölner Ringe planen ein umfangreiches Programm zur IMM. Hier eine kurze Übersicht >>

Autor: Daniel Deininger
Foto: Upcycling deluxe: der „Bemantelte Stuhl“ von Schulte Design.