Köln | Insgesamt besitzt fast jeder zweite Einwohner in Köln die Fach- oder Hochschulreife. Betrachtet man die einzelnen Stadtteile, zeigen sich jedoch große Unterschiede im Bildungsniveau der Kölner. Besonders viele hohe Abschlüsse werden in Lindenthal, Rodenkirchen und der Innenstadt erzielt. Das geht aus dem aktuellen Bildungsbericht der Stadt Köln hervor.

44 Prozent der Kölner haben einen Abschluss der Fach- oder Hochschulreife. In der Kölner Innenstadt und Lindenthal liegt diese Quote mit 66 beziehungsweise 60 Prozent dabei deutlich über dem stadtweiten Durchschnitt. Die wenigsten Abschlüsse der Fach- und Hochschulreife wurden in Chorweiler (27 Prozent), Porz (30 Prozent) und Kalk (32 Prozent) gezählt. In Kalk stellte die Stadt dafür mit 37 Prozent den höchsten Anteil an Hauptschul-Abschlüssen fest, gefolgt von Chorweiler (35 Prozent) und Mülheim (33 Prozent). Unterschiede in den veschiedenen Stadtteilen zeigten sich auch hinsichtlich der Schulwechsel.  Insgesamt wechselten 2010/ 11 rund 47 Prozent der Grundschüler an ein Gymnasium, 24 Prozent an eine Realschule, 19 Prozent an eine Gesamtschule und 9 Prozent an eine Hauptschule. In Lindenthal wechselten 90 Prozent der Schüler auf ein Gymnasium, in Raderthal waren es mit 13 Prozent die wenigsten Schüler.

Jedes 4. Kind hat Sprachförderbedarf

Das Bildungsniveau in den Stadtteilen ist also höchst unterschiedlich. Das zeigt sich auch in dem Sprachförderbedarf der Unter-Dreijährigen. In Finkenberg wiesen 71 Prozent der getesteten Kinder einen Sprachförderbedarf auf, in Rodenkirchen dagegen nur zwei Prozent. Insgesamt lag der Sprachförderbedarf bei den getesteten Kindern bei über 28 Prozent. Unterschiede zeigten sich hierbei auch darin, ob Kinder mit oder ohne Migrationshintergrund aufwachsen. So war fast jedes zweite getestete Kind mit Migrationshintergrund förderbedürftig. Bei Kindern ohne Migrationshintergrund lag der Sprachförderbedarf bei 9,3 Prozent. Ausschlaggebend war darüber hinaus, wie lange die Kinder eine Kita besuchten. Bei Kindern mit Migrationshintergrund sank die Zahl der förderbedrüftigen Kinder, je länger diese eine Kita besuchten von fast 40 Prozent bei nur einem Kita-Jahr auf 4,6 Prozent bei drei Kita-Jahren. Bis 2013 will die Stadt darum die Versorgungsquote der Kita-Plätze für Unter-Dreijährige auf 40 Prozent erhöhen. Derzeit liegt sie bei 30 Prozent.

Verbessern will Köln auch die Inklusion an den Kölner Schulen. Derzeit besuchen nur knapp 17 Prozent der Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf eine allgemeine Schule, 83 Prozent werden an einer Förderschule unterrichtet. Damit liegt Köln im Vergleich mit anderen NRW-Städten im Mittelfeld. In Bonn besuchen 26 Prozent der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf eine allgemeine Schule. Ebenfalls im Mittelfeld landet Köln im NRW-Vergleich hinsichtlich der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss. 2010/ 11 verließen 6,4 Prozent der Schüler die Schule ohne einen Hauptschulabschluss. Rund 36 Prozent erreichten die Fach- oder Hochschulreife.

Autor: Cornelia Schlösser