Berlin | Gewaltbereite Salafisten könnten jederzeit gezielte Anschläge in Deutschland verüben. Davor warnt das Bundeskriminalamt (BKA) in einem aktuellen Lagebild zum islamistischen Terrorismus, wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ berichtet. Hintergrund sind die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen Salafisten und Islam-Gegnern in Nordrhein-Westfalen.

Der Konflikt stelle einen „Tatimpuls für islamistisch motivierte Gewalt“ dar, heißt es laut „Focus“ in dem als vertraulich eingestuften Dokument („VS – Nur für den Dienstgebrauch“). Aufgrund der „aufgeheizten Stimmung“ innerhalb der dschihadistischen Szene seien bei islamkritischen Aktionen Gewaltexzesse „verstärkt zu befürchten“, und das schon „bei geringem Anlass“. Neben Sprengstoffanschlägen müsse man „Angriffe mittels Schusswaffen, Entführungen sowie medial inszenierte Tötungen“ einkalkulieren, zitiert „Focus“ aus dem BKA-Papier.

Gefährdet seien nicht nur Mitglieder der rechtsextremen Splitterpartei „Pro NRW“, sondern auch Politiker, Journalisten und Polizisten. Als „Besorgnis erregend“ werten die BKA-Experten laut „Focus“, dass viele Muslime in Polizisten „Handlanger der Islamfeinde“ sehen. Im Internet würden deutsche Ordnungshüter als „kreuzfahrerisch“ verunglimpft und auf eine Stufe mit der US-Armee im Irak und in Afghanistan gestellt. Der Kampf gegen die Polizei werde mit solchen Aussagen „legitimiert“, warnt das BKA.

Autor: dts
Foto: Salafisten auf der Demonstration in Köln