„Unter dem Deckmantel eines freien Wettbewerbes, entworfen von bezahlten Lobbyisten der Luftfahrtindustrie sollen zukünftig Billigunternehmen am Köln Bonn Airport zum Einsatz kommen“, so der Betriebsrat der Flughafen Köln/Bonn GmbH. Bereits die bisherige teilweise Marktöffnung habe massive Lohnsenkungen und Arbeitsplatzverluste bewirkt, teilte ver.di mit. Nun wolle die Kommission die Flughafengesellschaften zwingen, sich von den Dienstleistungen, die rund ums Flugzeug erbracht werden, juristisch zu trennen, so ver.di weiter.

Der Köln Bonn Airport beschäftige etwa 1000 ausgebildete und gut qualifizierte Mitarbeiter im Bodenverkehrsdienst, so 
der Betriebsrat der Flughafen Köln/ Bonn GmbH. "Noch nicht berücksichtigt ist dabei die Anzahl der Mitarbeiter in Technik und Verwaltung, die ebenfalls bei Wegfall eines Geschäftsbereiches Jobs und gesicherte Einkommen verlieren werden“, verkündete der Betriebsrat.

Ver.di und Betriebsräte haben gestern die Belegschaften an zahlreichen Flughäfen, unter anderem in Köln, München und Berlin in zeitgleich stattfindenden Versammlungen über den EU-Entwurf informiert. Der Entwurf der EU-Verordnung enthalte keine Regelungen, welche die soziale Lage der Arbeitnehmer in einem weiter deregulierten Markt verbessert, wie ver.di bemerkte. Er sehe auch keine Maßnahmen vor, die eine Konkurrenz durch Niedrigstlohn-Unternehmen ausschließen. Ausreichende Mindestqualifikationen des Personals seien ebenso wenig vorgesehen, erklärte ver.di weiter.

 „Für die betroffenen Mitarbeiter der Flughafengesellschaft will die Kommission keine sozialen Schutzregelungen einführen. Das bedeutet zukünftig Einkommen von unter 1.000 Euro monatlich. Durch die von der EU-Kommission beabsichtigten Änderungen wird es zu einem weiteren Sozialabbau, zu noch mehr Zeit- und Leiharbeit kommen“, so der Betriebsrat der Flughafen Köln/Bonn GmbH abschließend.

[il]