Moschee soll im Sommer eröffnet werden
Von dem Meditationsverfahren ausgeschlossen war nach der Kontaktaufnahme Ende des letzten Jahres von Beginn an die vorgeworfenen Mängel von Seiten der DITIB gegenüber des Architekturbüros [report-k.de berichtete]. Teil der Einigung ist es jedoch, dass sich der genannten Mängelliste ein Gutachter in einem sogenannten selbstständigen Beweisverfahren annimmt. Ziel beider Parteien sei es, eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Der Vertrag zwischen dem Dachverband der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) und dem Architektur Büro Böhm bleibt weiterhin wechselseitig gekündigt. Dennoch wird der Architekt DITIB beratend zur Seite stehen und das Projekt begleiten.
Differenzen bleiben bestehen
Durch die Moderation von Fritz Schramma sei zwar ein Anfang gefunden und die Kommunikation zwischen dem Architekturbüro und DITIB wieder aufgenommen, um das Projekt gemeinsam voranzutreiben, dennoch blieben die Vorwürfe im Raum und müssen in einem weiteren Verfahren geklärt werden. „Die Einigung ist ein kleines Pflänzchen auf dem weiteren Weg“, so Böhm. Weder DITIB noch Paul Böhm räumen in diesem Zusammenhang maßgebliche Fehler ein. „Mein Fehler war vielleicht, dass wir die Kommunikation nicht ausreichend gesucht haben oder wiederaufgenommen haben“, so Böhm. Baumängel an der Außenfassade der Moschee seien zu prüfen und zu beheben. Die Farbe und Struktur der Fassade seien jedoch nicht in Frage gestellt worden und stünden auch weiterhin nicht in der Diskussion.
Grundvereinbarungen über den Innenausbau seien noch in der Diskussion und somit noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. DITIB wolle das Architekturbüro jedoch in Zukunft mehr in die Planung des Innenausbaus integrieren. So soll das Büro auch an der Gestaltung des Gebetsraums und des Basars beteiligt werden. Als weiterer Teil der Einigung wird Paul Böhm ab kommender Woche auf der Baustelle wieder Präsenz zeigen und auch eine Umstrukturierung des Projekts konkretisieren. Auch der Vorwurf, die geplanten Kosten von 17 Millionen Euro evident überschritten zu haben, steht noch im Raum und soll gerichtlich geprüft werden.
Eröffnung im Spätsommer
DITIB und auch das Architekturbüro begrüßten die Einigung mit Hilfe von Fritz Schramma. „Ich hoffe, dass die Differenzen und Vorwürfe außergerichtlich geklärt werden können“, so Paul Böhm. Auch die SPD begrüßte eine Einigung, die aufgrund des Ausschluss eines Rechtsanwaltes nicht nur kostengünstig, sondern auch sehr effektiv zu sein scheine. Durch eine Einigung könnten zusätzliche Kosten vermieden, die Interessen beider Seiten bewahrt bleiben und keine baulichen Veränderungen am Moscheebau vorgenommen werden. Auch Oberbürgermeister Jürgen Roters äußerte sich positiv gegenüber der Einigung. „Ich bin sehr froh, dass das Mediationsverfahren mit der DITIB und dem Architekten Paul Böhm zu einem guten Ergebnis geführt hat. Mit der jetzt getroffenen Einigung ist eine stabile Basis dafür hergestellt worden, dass die Fertigstellung der Moschee in Ehrenfeld zeitnah und einvernehmlich fortgesetzt werden kann. Keiner der Beteiligten muss einen Gesichtsverlust befürchten“, so Roters. Seinen Dank äußerte er besonders gegenüber Fritz Schramma, der mit der Moderation beauftragt wurde. „Er hat diese schwierige Aufgabe mit großem Engagement und hoher Glaubwürdigkeit als unparteilicher Vermittler gelöst“, so Roters über das Engagement des Alt- Oberbürgermeister. Durch eine Einigung steht nach Aussage von Fritz Schramma einer Eröffnung im Spätsommer nichts im Wege. „Ich freue mich auf eine Eröffnung im Juli bis August“, so Fritz Schramma.
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