18:00 Uhr > DAX schließt mit kräftigen Verlusten
Der DAX hat den elektronischen Handel in Frankfurt am Main am Freitag mit kräftigen Verlusten beendet. Zum Ende des Xetra-Handels wurde der DAX mit 6.236,16 Punkten berechnet. Das entspricht einem Minus von 2,78 Prozent im Vergleich zum Vortag. Die Anteilsscheine von Commerzbank, Metro und der Deutschen Lufthansa waren am oberen Ende der Kursliste zu finden. Die stärksten Verluste mussten die Aktien von Volkswagen, Deutsche Börse und BASF hinnehmen.

16:05 Uhr > Dax büßt Jahresgewinne ein
Laut dem "Handelsblatt" hat der Dax heute durch erneute Panikverkäufe bis zu vier Prozent verloren und dadurch seine gesamten Jahresgewinne eingebüßt. „Es besteht ein reales Risiko für eine erneute globale Kernschmelze“, sagte Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, gegenüber dem "Handelsblatt". Nach der Wirtschaftszeitung kritisieren Volkswirte die panikartigen Verkäufe an den weltweiten Börsen für übertrieben. Europas Politiker reagieren bislang zurückhaltend. Bundeskanzlerin Angela Merkel will heute mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero eine Telefonkonferenz führen. Unterdessen hatte EZB-Chef Trichet angekündigt, doch wieder Staatsanleihen kaufen zu wollen. Auch EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sorgte mit seinem Vorschlag für Unruhe, den inzwischen 440 Milliarden Euro schweren Krisenfonds EFSF weiter aufzustocken.

Eine Rezession hält Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise laut "Handelsblatt" dennoch derzeit für unwahrscheinlich. Er geht davon aus, dass sich die Märkte wieder ausbalancieren werden. Kritischer sei dagegen die Schulenkrise des Euro. Unsichere Lagen in Italien und Spanien wirkten sich zunehmend auf die Anleger aus. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Michael Meister, sieht derzeit aber noch keine Notwendigkeit für eine Aufstockung des Euro-Rettungsschirms EFSF. "Es gibt Handlungsbedarf in Italien und Spanien", sagte der CDU-Finanzexperte der Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe). Aber die Lösung liege nicht in Brüssel, sondern in den jeweiligen Staaten. "Die Regierung in Italien muss deutlich machen, dass sie die notwendigen Reformen zeitnah umsetzt." Auch von der spanischen Regierung erwartet Meister weitere Schritte. So brauche es etwa Strukturreformen am Arbeitsmarkt. Änderungen am Rettungsschirm würden an den Problemen in den Ländern nichts ändern, sagte Meister. "Es muss Druck ausgeübt werden, dass die nationale Politik die Probleme angeht."

12:19 Uhr > Finanzexperte bezweifelt Nutzen der Telefonkonferenz
Wolfgang Gerke vom bayerischen Finanzzentrum glaubt nicht, dass die Telefonkonferenz zwischen Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero die Märkte wieder beruhigen wird. Es müsse eine gemeinsame Erklärung geben, sagte Gerke im Deutschlandfunk. Doch würden sich die Märkte davon kaum beeindrucken lassen. Man könne sich nicht alle paar Wochen zu Krisengipfeln treffen, um neue Gelder zu vergeben. "Man wird einfach auch lernen müssen, dass sich die Probleme nicht in die Zukunft vertagen lassen, indem man die nächste Generation mit Schulden belastet, sondern dass man effizienter Politik machen muss, effizienter wirtschaften muss", so der Finanzexperte.

12:15 Uhr > Börsenkurse nach panikartigen Aktienverkäufen weiter im Minus
Wegen panikartiger Aktienverkäufe angesichts der schlechten Konjunkturaussichten und der Staatsschuldenkrisen sind an der Börse in Frankfurt am Freitagmorgen erneut kräftige Kursverluste verzeichnet worden.
Zum Handelsbeginn brach der DAX um 3,9 Prozent auf 6.152,62 Punkte ein, machte bis zum Freitagmittag aber einen Teil seiner Verluste wieder wett. Es war der tiefste DAX-Stand seit Oktober 2010. Schon am Donnerstag war der deutsche Leitindex um 3,4 Prozent auf 6414,76 eingebrochen. Damit hat der DAX seit Mittwoch vergangener Woche rund 15 Prozent verloren. Auch die im DAX gelisteten Unternehmen haben rund 100 Milliarden Euro an Börsenwert verloren. Der MDAX fiel indes am Donnerstag um 5,08 Prozent auf 9225,29 Punkte, der Technologie-Index TecDAX verlor 4,96 Prozent auf 724,38 Punkte. Auch der Nikkei-Index brach nach der Eröffnung des Handels um 3,4 Prozent ein. Er schloss dann 3,7 Prozent im Minus bei 9.299 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index büßte bis zum Handelsschluss 3,1 Prozent auf 800 Punkte ein. Am Donnerstag stürzte auch der Dow Jones um mehr als 500 Punkte ab und lag erstmals seit Dezember 2010 wieder unter der Marke von 11.400 Punkten. Am Freitag wollen Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Spaniens Regierungschef José Luis Rodriguez Zapatero über weiteres Vorgehen beraten.

10:30 Uhr > Sarkozy kündigt Telefonkonferenz mit Merkel an
Angesichts der Lage an den Finanzmärkten plant Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy für heute eine Telefonkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Spaniens Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero.
Das teilte Sarkozys Büro am Donnerstagabend mit. Weitere Details wurden nicht bekannt gegeben. Zuvor hatte Sarkozy mit dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, über die Situation an den Börsen gesprochen, nachdem die Aktienmärkte in Europa und den USA am Donnerstag starke Verluste verzeichnet hatten. Zuvor waren auch Italien und Spanien wegen der anhaltenden Finanzprobleme unter Druck geraten. EZB-Chef Trichet hatte angekündigt, doch wieder Staatsanleihen kaufen zu wollen. Auch EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sorgte mit seinem Vorschlag für Unruhe, den inzwischen 440 Milliarden Euro schweren Krisenfonds EFSF weiter aufzustocken.

[dts, cs]