Bonn | Am 10. Dezember 1987 hat ein Spaziergänger eine schwarze Stofftasche gefunden. Darin die Leiche eines Neugeborenen.
Der Spaziergänger war an diesem Dezembervormittag gegen 10.12 Uhr am Bonner Fritz-Schroeder-Ufer unterwegs. Auf der Nato-Rampe – einer Bootsrampe – stand die schwarze Stofftasche direkt an der Wasserlinie.
Der Spaziergänger schaute hinein. Er sah Handtücher voller Blut und den Leichnam eines offensichtlich neugeborenen Säuglings. Die Polizei und Staatsanwaltschaft ließen den Säugling obduzieren. Die Untersuchungen ergaben, dass der Säugling im siebten oder achten Schwangerschaftsmonat zu früh geboren wurde, aber lebensfähig gewesen sei.
Die Beamten ermittelten bei Ärzten zu damals schwangeren Frauen, die keine Geburt nachweisen konnten. Jetzt 37 Jahre nach dem Fund des Spaziergängers rollt eine Cold-Case-Einheit der Bonner Kripo den Fall wieder auf. Sie erhofft sich neue Hinweise. Zudem veröffentlichten die Beamten Bilder der damals gefundenen Handtücher.
Die Beamten fragen:
Wer kann Hinweise zu einer Frau geben, die im Herbst/Winter 1987 schwanger war und ihr Kind ohne fremde Hilfe oder einen Krankenhausaufenthalt zur Welt gebracht haben könnte?
Wer kann Angaben zu einem Haushalt machen, in dem die abgebildeten Handtücher bzw. Bekleidungsgegenstände vor dem 10.12.1987 vorhanden waren, danach aber verschwanden?
Ihre Hinweise nimmt die Bonner Polizei unter 0228 15-0 oder per E-Mail an KK11.Bonn@polizei.nrw.de entgegen. Am Mittwoch, den 11.09.2024 wird der Fall von Franz Wirges, der der Ermittlungsgruppe (EG) Cold Case der Bonner Polizei angehört, in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ vorgestellt.