CDU-Urgestein Wolfgang Bosbach.

Köln | Eine Überraschung war es nicht mehr, nun ist es offiziell: Verteidigungsministerin Christine Lamprecht (57, SPD) ist von ihrem Amt am Montag Morgen zurückgetreten.

Seit dem 8. Dezember 2021 war sie Bundesministerin der Verteidigung im Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz.

Die „monatelange mediale Fokussierung“ auf ihre Person lasse eine „sachliche Berichterstattung und Diskussion“ über die Bundeswehr und „sicherheitspolitische Weichenstellungen“ im Interesse der Bürger kaum zu, schrieb sie zur Begründung und kritisierte die Rolle der Medien.

BEI DEr Nachbesetzung sollten nicht das Geschlecht oder die regionale Ausgewogenheit den Ausschlag geben, sondern alleine die fachpolitische Kompetenz.“

Wolfgang Bosbach

Die Arbeit der Soldaten und weiterer Personen im Geschäftsbereich müsse im Vordergrund stehen. „Ich habe mich deshalb entschieden, mein Amt zur Verfügung zu stellen.“ Lambrecht hatte das Verteidigungsressort nach dem Amtsantritt der Ampelregierung im Dezember 2021 übernommen.

Zuvor war sie Bundesjustizministerin. Als Verteidigungsministerin war Lambrecht in den vergangenen Monaten mehrfach in Kritik geraten, unter anderem weil sie sich eine Reihe von Peinlichkeiten geleistet hatte. Gleichzeitig bleibt der Zustand der Bundeswehr prekär.

Wegen Aus von Christine Lamprecht – Bosbach kritisiert Olaf Scholz

Die Reaktionen auf den Rücktritt lassen nicht lange auf sich warten. Auch für Ex-Spitzenpolitiker Wolfgang Bosbach (CDU) kam die Nachricht nicht mehr überraschend. Das Statement des „Bundeskanzlers der Herzen“ zum Lamprecht-Aus gegenüber report-K: „Zweifellos die beste Entscheidung ihrer Amtszeit. Die Verantwortung für ihr Scheitern liegt ganz alleine bei ihr, nicht bei denen Medien.“

Bosbach weiter: „Das Tragische ist nicht ihr Scheitern, das wirklich Tragische ist, dass für den Kanzler die Besetzung dieses wichtigen Amtes offenkundig keine besondere Bedeutung hatte. Proporz war ihm wichtiger als Kompetenz und verteidigungspolitische Erfahrung.“

Und wer wäre jetzt passend als Nachfolger/in? WoBo: „Bei der Nachbesetzung sollten nicht das Geschlecht oder die regionale Ausgewogenheit den Ausschlag geben sondern alleine die fachpolitische Kompetenz.“ (mit dts)