Bremen | aktualisiert | Die SPD verliert rund sechs Prozent und bleibt mit 33 Prozent stärkste Kraft. Die AfD zieht in die Bremer Bürgerschaft ein. Die erste Hochrechnung liegt vor. 

Hochrechnung: AfD zieht in Bremer Bürgerschaft ein

Die rechtskonservative Partei „Alternative für Deutschland“ ist nach der ersten Hochrechnung in die Bremer Bürgerschaft eingezogen. Die Partei kommt demnach auf 5,2 Prozent und überspringt damit die Fünf-Prozent-Hürde. Auch die FDP schafft mit 6,5 Prozent den Einzug in das Stadtparlament.

Stärkste Kraft wird die SPD, die allerdings rund sechs Prozentpunkte verliert und noch auf 33,0 Prozent kommt. Der bisherige Koalitionspartner der SPD, die Grünen, erreicht 14,7 Prozent und muss ebenfalls schwere Verluste hinnehmen. Die CDU kann leicht hinzugewinnen und kommt auf 22,4 Prozent.

Die Linkspartei gewinnt ebenfalls und erzielt 9,9 Prozent. Die Gruppierung „Bürger in Wut“ erreicht 3,1 Prozent und kann durch eine Besonderheit im Bremer Wahlrecht wohl ebenfalls in die Bürgerschaft einziehen. Auf die Sonstigen Parteien entfallen 5,2 Prozent.

Der Bürgermeister der Stadt, Jens Böhrnsen (SPD), sprach von einem „bitteren Wahlabend“. Trotz der Verluste der beiden bisherigen Regierungsparteien möchte er die Koalition fortsetzen. Mit einem amtlichen Endergebnis der Wahl ist durch das komplexe Bremer Wahlrecht erst am Dienstag oder Mittwoch zu rechnen.

Wahl in Bremen: SPD siegt trotz Verlusten

21:55 Uhr > In Bremen steht der Einzug der „Alternative für Deutschland“ in die Bürgerschaft auf der Kippe. Die Partei holt nach ersten Hochrechnungen 5,0 Prozent. Die SPD erreicht mit 32,5 Prozent erwartungsgemäß die meisten Stimmen im kleinsten deutschen Bundesland, muss aber Verluste von rund sechs Prozentpunkten hinnehmen.

Die Grünen kommen auf 15,5 Prozent und verlieren rund sieben Prozentpunkte. Die CDU kann leicht zulegen und erreicht 23,0 Prozent, nachdem sie vor vier Jahren ihr schlechtestes Ergebnis aller Zeiten in Bremen eingefahren hatte. Die Linkspartei kann um vier Prozentpunkte zugewinnen und erreicht etwa 9,5 Prozent.

Die FDP ist klarer Gewinner der Wahl und weiter im Aufwind: Die Liberalen überspringen nach Hamburg auch in Bremen mit 6,5 Prozent die Fünf-Prozent-Hürde. Die Gruppierung „Bürger in Wut“, die seit 2007 mit einem Sitz in der Bürgerschaft vertreten war, erreicht 3,0 Prozent. Damit ist unklar, ob Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) seine Koalition mit den Grünen fortsetzen kann.

Insgesamt waren rund eine halbe Million Bürger dazu aufgerufen, über die neue Bremer Bürgerschaft zu entscheiden. Bereits seit dem Morgen hatte sich abgezeichnet, dass die Wahlbeteiligung ein historisches Tief erreichen würde: Nur etwa 51 Prozent kamen an die Wahlurnen.

Lindner: Ergebnis in Bremen noch kein Comeback

FDP-Chef Christian Lindner hat sich erfreut über den Einzug der Liberalen in die Bremer Bürgerschaft gezeigt. „Natürlich ist das ein tolles Zwischenergebnis, über das wir uns freuen. Das ist doch ganz selbstverständlich“, sagte Lindner im „Bericht aus Berlin“.

Das Ergebnis in Bremen sei ein Zeichen, dass die FDP Menschen wieder erreiche. Aber „wir bewerten das auch nicht über, sondern gehen sehr verantwortungsvoll mit dem Votum um“, so Lindner. „Das ist noch nicht das Comeback, sondern für uns nur so eine Richtungsanzeige, dass wir auf die richtigen Themen setzen.“ Es liege aber noch viel Arbeit vor der Partei.

Autor: dts