Köln | Aktuell schätzen in Nordrhein-Westfalen nur noch 33 Prozent der Bürger:innen die ökonomische Lage als gut oder sehr gut ein. 65 Prozent sind skeptisch, wie sich die Wirtschaftslage in NRW entwickelt. Zahlen aus dem „NRW-Trend“, den „Infratest dimap“ im Auftrag des „WDR“-Magazins „Westpol“ erhob.

Die Energieversorgung bereitet besondere Sorge

37 Prozent der Bürger:innen nennen die Energiepolitik als größte Herausforderung für die Politik in Nordrhein-Westfalen. Eine deutliche Steigerung seit der Januar-Umfrage um 27 Prozentpunkte. Damit steht die Energiefrage ganz oben auf der Liste, die die Bürger:innen des Bundeslandes als problematisch empfinden. Wichtige Themen bleiben die schul- und bildungspolitischen Probleme und Mobilität und Verkehr. 14 Prozent benennen den Umwelt- und Klimaschutz.

Stärkere Sorgen bereiten den Bürger:innen zudem die Inflation und die Preissteigerungen, das Thema Flüchtlinge und Migration und das Thema soziale Gerechtigkeit.

Braunkohleausstieg 2030

Rund 50 Prozent der befragten Wahlberechtigten findet einen vorgezogenen Ausstieg aus der Braunkohleförderung im Jahr 2030 gut. Ein Rückhalt für die schwarz-grüne Landesregierung. Nur 22 Prozent sprachen sich für eine Fortführung der Braunkohleförderung bis 2038 aus. Die Zustimmung zum vorgezogenen Ausstieg ist vor allem bei den Anhänger:innen der Grünen besonders hoch, hier sprechen sich 90 Prozent für den früheren Ausstieg aus. Mehrheitlich sprechen sich die Anhänger:innen der AfD, 62 Prozent, für eine längere Förderung der Braunkohle aus.

Weniger als die Hälfte der Nordrhein-Westfalen vertrauen Schwarz-Grün

42 Prozent der Wahlberechtigten in NRW zeigen sich mit der schwarz-grünen Landesregierung zufrieden, 51 Prozent äußern sich kritisch. Damit kommt die schwarz-grüne Landesregierung unter der gleichen Führung von Ministerpräsident Hendrik Wüst schlechter weg als das schwarz-gelbe Bündnis. Dennoch verfügen CDU und Grüne weiter über eine Mehrheit in der Sonntagsfrage. Sie könnten ihre Mehrheit im NRW-Landtag behalten.

So würden die Bürger:innen in NRW aktuell abstimmen:
CDU: 32 Prozent (-3,7 Prozent*)
SPD: 23 Prozent (-3,7 Prozent)
Grüne: 22 Prozent (+3,8 Prozent)
AfD: 9 Prozent (+3,6 Prozent)
FDP: 5 Prozent (-0,9 Prozent)
Die anderen Parteien: 9 Prozent

*Die Gewinne und Verluste beziehen sich auf das amtliche Wahlergebnis der Landtagswahlen im Mai 2022.

Wüst legt zu

Der NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst kann in der Wählergunst 3 Prozent zulegen und überzeugt aktuell 51 Prozent der Wahlberechtigten. 31 Prozent ist weniger oder gar nicht mit seiner Arbeit zufrieden. Mona Neubaur von den Grünen legt um 5 Punkte auf 27 Prozent Zustimmung zu ihrer Arbeit zu. 27 Prozent kritisieren allderdings auch ihre Arbeit. 46 Prozent der Bürger:innen in NRW kennen sie nicht.

Abwärts geht es dagegen mit dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion Thomas Kutschaty. Der verlor 12 Punkte an Zustimmung und kommt aktuell auf 26 Prozent.

Das 49-Euro-Ticket

Nur 31 Prozent der Nordrhein-Westfalen wollen das 49-Euro-Ticket nutzen. Von diesen 31 Prozent sagen 14 Prozent, dass sie das Ticket auf jeden Fall und 17 Prozent eher nutzen möchten. Auf keinen Fall werden sich 33 Prozent der Menschen in NRW dieses Ticket zulegen. Dabei ist die Zustimmung zum Ticket bei den Jüngeren höher als bei den Älteren.

Das „WDR“-Magazin Westpol wird heute Abend, 23. Oktober 2022, die Ergebnisse in seiner Sendung ab 19:30 Uhr präsentieren.

Hinweise: Für den „NRW-Trend“ hat „Infratest dimap“ im Auftrag des „WDR“ im Zeitraum vom 17.-20. Oktober dieses Jahres 1.185 Wahlberechtige in Nordrhein-Westfalen telefonisch befragt. Die Antworten sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten im Land.

red01