In dieser Woche trafen sich in Kölns spanischer Partnerstadt Barcelona rund 300 kommunale Vertreter aus EU-Staaten und Mittelmeeranrainerstaaten, um die lokale Agenda für das im Juni 2010 stattfindende Gipfeltreffen der Mittelmeerunion vorzubereiten. Den kommunalen Forderungskatalog überreichten die kommunalen Vertreter an Ahmad Masadeh, den Generalsekretär der Mittelmeerunion. Zu den zentralen Forderungen gehören unter anderem die Berücksichtigung der Kommunen bei der Erstellung von politischen und finanziellen Programmen der Mittelmeerunion sowie die Durchführung von konkreten Projekten für eine nachhaltige Stadtentwicklung und Ressourcenschonung im Mittelmeerraum. Aus Köln nahm Bürgermeister Hans-Werner Bartsch an dem Vorbereitungstreffen teil. Er forderte in seiner Rede zusätzlich die Berücksichtigung der bereits bestehenden engen und vielfältigen Beziehungen zwischen Städten in europäischen und internationalen Städtenetzwerken und Städtepartnerschaften sowie eine gemeinsame Anstrengung für den Frieden im Nahen Osten.

Köln habe mit Barcelona, Bethlehem, Istanbul, Thessaloniki, Tel Aviv Yafo, Tunis und Turin sieben Partnerstädte in den Mittelmeerländern und könne auf einen reichen Erfahrungsschatz durch zahlreiche Austausche und Projekte zurückblicken, so Bartsch. Er betonte: „In der direkten kommunalen Zusammenarbeit gelingt oftmals, was sich in der staatlichen Außenpolitik als hürdenreich erweist.“ Das Zusammenrücken der euro-mediterranen Region, der sogenannte Barcelona-Prozess, begann vor 15 Jahren. Zwischenzeitlich drohte das Vorhaben zu scheitern. Im Jahr 2008 wurde dann schließlich die Mittelmeerunion ins Leben gerufen. Ihr gehören alle 27 Mitgliedsländer der Europäischen Union und 16 Mittelmeeranrainerstaaten an. Anfang dieses Jahres hat die Mittelmeerunion ihren Sitz in Barcelona eingerichtet.

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