Dr. Ralph Elster, Bürgermeister der Stadt Köln und der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider unterzeichnen einen Vertrag über eine "privilegierte Partnerschaft" zwischen den beiden Städten, | Foto: Bopp

Köln | Der Kölner Bürgermeister Dr. Ralph Elster, CDU, begrüßte heute im Kölner Rathaus eine Delegation von Klagenfurter Stadtratsmitgliedern und den Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider, der sich ins Gästebuch der Stadt Köln eintrug. Zudem unterzeichneten Elster und Scheider ein Papier zu einer „privilegierten Partnerschaft“, die die Stadt Köln zuvor ankündigte.

In einer Pressemitteilung am Dienstag hatte die Stadt noch angekündigt, dass Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker den Klagenfurter Bürgermeister empfangen werde. Dazu hieß es von der Stadt Köln: „Nach Reden der beiden Stadtoberhäupter und der Vertragsunterzeichnung trägt sich Bürgermeister Christian Scheider in das Gästebuch der Stadt ein.“

Der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider trägt sich in das Gästebuch der Stadt Köln ein. Im Hintergrund der Kölner Bürgermeister Dr. Ralph Elster. | Foto: Bopp

Dr. Elster begrüßte die Klagenfurter Delegation im Muschelsaal des Historischen Rathauses im Namen der Oberbürgermeisterin der Stadt Köln. Elster spann in seiner Rede den Bogen weit über den Ukraine Krieg bis zur Partnerschaft zwischen den Städten und sagte: „Die Beziehung zwischen den Städten das ist Diplomatie und Völkerverständigung auf einer für die Menschen direkt erlebbaren und erfahrbaren Ebene“. Demokratische Gesellschaften, so Elster, müssten über Staatsgrenzen hinweg zusammenhalten. Daher passe die heute geschlossene Vereinbarung über eine „privilegierte Partnerschaft“ zwischen Klagenfurt und Köln sehr gut in unsere Zeit. Elster sieht Gemeinsamkeiten etwa in der Betreuung und Hilfe für ukrainische Geflüchtete sowohl in Köln als Klagenfurt.

Zudem so Elster teile man die Herausforderungen der urbanen Transformation, etwa hin zu klimaneutralen Städten. Die Partnerschaft beinhalte die Handlungsfelder Klimaneutralität und Umweltschutz. So könnten die Regionen etwa im Bereich von Stromspeichern viel voneinander lernen. Gerne werde Köln auch den Austauch auf dem Gebiet der Kultur mit Klagenfurt intensivieren, denn beides seien Kulturstädte. Weitere Felder streifte Elster und benannte Wissenschaft oder Sport. Auf wirtschaftlicher Seite durch die Kooperation der Messen oder der Wirtschaftsförderung der beiden Städte erhofft sich Elster zusätzliche Impulse. Hier, so Elster, liege der Schwerpunkt der Vereinbarung mit dem Wirtschaftsklub Köln und KölnBusiness und der Wirtschaftskammer und der industriellen Vereinigung Kärntens tatkräftige Akteure auf beiden Seiten bestünden, die sich jetzt schon seit längerem kennen.

Elster zeigte sich offen über einen Austausch über die Entwicklung von Metropolregionen, da dies in beiden Städten Thema sei.

Christian Scheider, Bürgermeister von Klagenfurt, betonte seine Freude darüber, dass nach Jahren des Austausch die Zusammenarbeit zwischen den beiden Städten im Rahmen der „privilegierten Partnerschaft“ vertieft werde. Es gäbe viele Gemeinsamkeiten zwischen Klagenfurt und Köln, so Scheider und gemeinsame Herausforderungen. Man habe eine gemeinsame Sprache, die Farben und ein Stadtwappen mit Köln. Scheider erinnerte an Kaiser Maximilian I., der gleichzeitig von Klagenfurt und Köln geschwärmt haben soll. Scheider zu den Partnerstädten: „Wir haben 17 Partnerstädte. Wir haben jetzt die Situation wo wir eine Partnerschaft beginnen, wo schon eine solide Grundbasis an Zusammenarbeit und Dialog gegeben ist“. Scheider sieht es als wichtig an gemeinsame Ziele zu definieren und größere Kooperationen einzugehen. Hier nannte er an erster Stelle Wirtschaft und Tourismus. Im Sportbereich stellte Scheider den Bereich Eishockey heraus und sieht auch im Fußball Anknüpfungspunkte, da beide Städte über einen Bundesligisten verfügen. Hier soll es zwischen den Vereinen Partnerschaften geben, geht es nach Scheider.

Klagenfurt sei die Drehscheibe im Alpen-Adria-Raum und verfüge über gute Kontakte zu seinen Nachbarn Slowenien, Kroatien und Italien, so Scheider, der anmerkte, dass die älteste Städtepartnerschaft Klagenfurt und Wiesbaden verbinde. Auch mit der Stadt Dachau bestehe eine Partnerschaft und die stamme aus einer Zeit, wo es für Dachau noch nicht so einfach gewesen sei, Partnerstädte zu finden. Scheider machte deutlich, dass auch in Klagenfurt die Gedenkkultur wichtig sei und dies nach heutiger Zeitungslektüre auch in Köln so sei. Scheider bezieht sich hier auf das Projekt Stolpersteine. Zudem verwies er auf die Historikerkommission von Klagenfurt und weitere Partnerschaften. Scheider verwies auf die Offenheit in Klagenfurt: „Wir haben ebenso einen Regenbogenschutzweg installiert. Der ja heutzutage für eine größere Stadt auch dementsprechend notwendig ist. Wir haben während der Pride auch die Regenbogenfahne gehisst. Und wir bekennen uns auch hier zur Toleranz und Offenheit. Ich denke das ist in Zeiten wie diesen selbstverständlich, aber man sollte es auch immer sagen, damit es auch immer wieder in alle Breiten hinaus geht diese Information. Das ist uns also sehr wichtig.“ Scheider bedankte sich für die vertiefte Zusammenarbeit und wünscht sich, dass der bisherige Austausch auf Wirtschaftsebene durch die heutige Unterzeichnung Rückenwind bekomme und „beiden Städten in einer schwierigen Situation gut tut“.

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