Der Rasen der Uniwiese am 7. März 2023. | Foto: Grümer.

Köln | Am 11. November 2022 hat die Kölner Polizei die Uniwiesen zum Schutz der feiernden Gäste als Ausweichfläche genutzt. In den Karnevalstagen 2023 nutzte die Stadt Köln die Uniwiesen als Teil eines Sicherheitskonzeptes, um den Feiernden eine Alternativfläche zu bieten um unbeschwert Karneval zu feiern, als die Zülpicher Straße zu voll war. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Köln forderte nun, dass zukünftige Karnevalsaktivitäten nicht länger im Grüngürtel stattfinden sollen. Es müsse zudem eine Alternative her.

Das Argument für keine weiteren Großveranstaltungen auf den Uniwiesen von BUND Köln ist: Die Uniwiesen sind Teil des Landschaftsschutzgebietes. Nicht umsonst sind im Landschaftsplan der Stadt Köln Veranstaltungen und Partys ausgeschlossen, um Beeinträchtigungen des Naturhaushalts und Schäden zu vermeiden. „Die Grünfläche muss geschützt werden“, so Dr. Helmut Röscheisen, Vorstandsmitglied BUND Kreisgruppe Köln.

Zum Schutz des Grunds deckte die Stadt Köln die Ausweichfläche auf den Uniwiesen an den Karnevalstagen 2023 mit Metall- und Kunststoffplatten ab. Doch ließ sich die Grünfläche nicht vollständig sichern. Eine Anwohnerin berichtete von säckeweise Glasflaschen im Grüngürtel, dessen Scherben teilweise in den Grund eingetreten waren. Zudem wurden die Metallplatten, so ein Anwohner, mit Lkws hingefahren. Es waren vor allem die Metallplatten und dem Gewicht der zehntausenden von Feiernden, die dem Grund zusetzte.

Die Wiese habe man gehandhabt wie eine Festivalfläche, so die Anwohnerin weiter. Auf der Fläche verteilten sich die Jecken über die Platten hinaus und beanspruchten das ganze Gelände des Grüngürtels. Die Sorge der Anwohnerin aufgrund des positiven Eindrucks der Jecken: Noch mehr Menschen auf den Uniwiesen in der nächsten Session.

Die Alternative zu den Uniwiesen

BUND Köln möchte den jungen Menschen das Karnevalfeiern nicht verwehren. Sie setzen sich lediglich dafür ein, „dass dies die letzte Veranstaltung im Grüngürtel war“, so Röscheisen. Zudem wollen sie eine Alternative zugunsten des Landschaftsschutzgebietes in der Innenstadt.

Als konkrete Alternativen schlägt der BUND Köln versiegelte Flächen vor, wie etwa die Ringe, die Universitätsstraße oder die Nord-Süd-Fahrt. Die Nord-Süd-Fahrt könnte, so Röscheisen, etwa einen Kilometer Fläche durch den Tunnel durch für die Feiernden schaffen, auf denen sie sich verteilen können. Die versiegelte Ausweichfläche müsse jedoch im Vorfeld von der Stadt Köln beworben werden, sodass Feiernde diese aufsuchen können, wenn die Zülpicher Straße wegen Überfüllung geschlossen werden sollte. Wenn dies eintritt, könnten die Feiernden 10 Minuten zu Fuß zur Nord-Süd-Fahrt laufen, so Röscheisen weiter. Es sei wichtig jetzt gegenzusteuern. Er appelliert an die Kölner Politik, mit der kommenden Session eine alternative Fläche zugunsten der Natur zu wählen.

rs, agr