Berlin | Beamte des Bundes haben in der laufenden Legislaturperiode in rund 450 Fällen überwiegend bezahlte Nebentätigkeiten in privatwirtschaftlichen Unternehmen ausgeübt. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine kleine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, über die die „Rheinische Post“ in ihrer Freitagausgabe berichtet. Demnach entfielen allein über 200 Nebentätigkeiten auf Beamte des Finanzministeriums.

Sie verdienten sich etwa mit Versicherungsvermittlungen, dem Vertrieb von Kosmetik, der Haustierversorgung, mit Lehrtätigkeiten, Vorträgen oder als Mitgesellschafter eines Weinhandels Geld dazu. Ein Finanzbeamter hatte Zeit für eine Nebentätigkeit als Produkttester für Computerspiele, ein Beamter des Familienministeriums jobbte nebenbei in einem Imbissbetrieb. Das Innenministerium erlaubte einer beamteten Person, nebenher bei Edeka an der Kasse zu arbeiten, wie aus der Antwort hervorgeht.

Die Bundesregierung hat in der laufenden Legislaturperiode überdies mehr als 800 Beamte an Unternehmen ausgeliehen. Umgekehrt arbeiteten in dieser Periode bisher 28 externe Arbeitskräfte vorübergehend in den Bundesministerien mit, darunter die meisten im Auswärtigen Amt.

Autor: dts