Köln | Das städtische Unternehmen Kölnbäder, das zum Stadtwerkekonzern gehört und in dessen Aufsichtsrat sich zahlreiche Kölner Ratsmitglieder, als Vorsitzender der Grüne Ralf Klemm finden, hat ein Werbebanner der Bundeswehr „Karrieresprung“ an den Sprungturm des Stadionbades gehängt. Dagegen protestierten am Mittwoch, 14. August 2024, Mitglieder der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen (DFG-VK).
Die Friedensaktivist:innen sehen in dem Banner der Bundeswehr in einem städtischen Freibad der Kölnbäder von beiden Beteiligten ein unmoralisches Handeln. Sie zitieren die Geschäftsführerin der Kölnbäder Claudia Heckmann aus Medien, die betonte die Kölnbäder benötigten diese Werbeeinnahmen.
Die Kölnbäder machten in 2023 einen Verlust von mehr als 19 Millionen Euro. Diesen weist der Geschäftsbericht 2023 aus. Als Teil der Daseinsvorsorge in Köln machen die Kölnbäder seit Jahren Verluste, die durch den Stadtwerkekonzern ausgeglichen werden. Je Besucher ist dies ein Verlust von 7,03 Euro. Die sonstigen betrieblichen Erklöse, in die auch das Werbebanner fließen dürfte, lagen bei 906.000 Euro. Für das Geschäftsjahr 2024 erwarten die Kölnbäder einen Verlust von 23,6 Millionen Euro. Der Hauptgrund für diese Verluste sind Investitionen in die Bäder, in denen aber auch etwa das Schulschwimmen stattfindet.
Friedensaktivist:innen mit lautstarker Kritik
Die Friedensaktivisten der DFG-VK konterten die Werbung der Bundeswehr mit einem Banner auf dem stand: „Kein Werben fürs Sterben!“ Ein Sprecher der DFG-VK: „Wir haben bei unserer Aktion auf dem Sprungturm klargemacht, worum es hier in Wirklichkeit geht, nämlich das ‚Töten und Sterben‘, wie es auf unserem Banner heißt. Denn Kölnbädern ginge es dagegen offenbar nur ums Geld, und die Bundeswehr spreche mit ihrer Werbestrategie gezielt Minderjährige an. Die DFG-VK erinnert daran, dass der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes Deutschland am 23.9.2022 rügte und das Land aufforderte ‚das Mindestalter für die freiwillige Verpflichtung bei den Streitkräften auf 18 Jahre anzuheben und alle Formen der auf Kinder ausgerichteten Werbung oder Vermarktung des Militärdienstes zu verbieten‘“.