Köln | Der Sänger der Band Kasalla Bastian Campmann hat ein Buch, besser gesagt ein hybrides Buch vorgelegt. Es ist eine Art persönliches Lexikon der kölschen Sprache, gemixt mit hochdeutschen Erklärstückchen. Das Buch heißt „Kölsch für Anfänger“. Dazu gibt es eine ganze Merchandising-Edition von Kasalla unter dem Motto „ Alles Kann – Kölsch muss“.
Das Buch sehr subjektiv und erhebe keinen sprachwissenschaftlichen Anspruch, nimmt der Sänger der Band Kasalla Bastian Kampmann gleich zu Beginn den ultraorthodoxkölschen Sprachfanatikern den Wind aus den Segeln. Das die vorbeikommen werden, etwa aus der Akademie für uns Kölsche Sproch, dürfte so sicher sein, wie das der dicke Pitter nicht jeden Tag läutet. Immerhin im Schatten der Glocke, im Gaffel am Dom stellte Campmann, Wasser und Kaffee trinkend heute Morgen sein Kölsch-Lexikon-Büchlein vor. Verlegt bei Langenscheidt, die mit der neuen regionalen Edition in der es auch Bayerisch für Anfänger gibt, im Markt eine Nische sehen. Das Konzept ist dabei, dass immer ein Musiker die Heimatsprache vertritt.
Los geht es natürlich mit dem Kölschen Grundgesetz, das Campmann doch sehr frei interpretiert, etwa den Paragrafen 6 „Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet“ transkribiert er mit „Prüfe Neuerungen kritisch auf ihren Sinn“. Erklärt werden aber auch die „rheinische Verlaufsform“, der „Baas“ oder „erusklamüsere“. Es gibt neben der Erklärung der Wortbedeutung in kleinen Artikelhappen, auch längere Stücke zu Willi Millowitsch, die Verwendung von inflationären Umlauten oder Wieverfastelovend, also Weiberfastnacht. Es ist ein Buch zum Verschenken, für Immis bei kölschen Erstkontakt und natürlich Toruisten. Das erklärt auch die Merchandising-Reihe der Kasalla-Edition mit Magneten und Sprüchen wie „Et fluppt“ oder „Alles wed jot“. Und man lernt auch, wie man seinem Gegenüber erklärt, dass das letzte Bier am Vorabend nicht so gut war.
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Langenscheidt
Kölsch für Anfänger
Bastian Campmann
ISBN: 978-3-468-73861-6
9,90 Euro, 128 Seiten mit Illustrationen
Autor: Andi Goral
