Köln | Der Wohnraum in Köln wird knapp und teurer. Am übernächsten Wochenende will der katholische Verband Caritas mit einem Aktionstag auf die Folgen der Wohnungsnot aufmerksam machen.

Die Aktionen im Rahmen dieser Initiative des Kölner Erzbistums sind nicht auf die Domstadt beschränkt, auch in Düsseldorf, Bonn, Gummersbach und Solingen werden sich nach Auskunft des Kölner Caritas-Verbandes weitere Verbände und Initiativen beteiligen. Sie wollen gegen die drohenden Wohnungsengpässe und die zuletzt deutlich gestiegenen Mieten protestieren. Der Wohnungsengpass droht nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes IT.NRW vom gestrigen Mittwoch sogar noch zu verschärfen.

In der Bundesrepublik Deutschland fehlen derzeit rund eine Million Wohnungen. Und auch große Städte in NRW wie etwa Köln hinken bei ihren Neubau- und Genehmigungszahlen mitunter seit Jahren hinter dem Bedarf hinterher. Nicht nur Menschen in prekären Lebenslagen sind betroffen, das Problem ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Viele Wohnungen werden luxussaniert, in der Folge steigen die Mieten, so dass selbst Normalverdiener zunehmend Schwierigkeiten haben, passende Wohnungen zu finden.

Zwei von fünf Haushalten geben in deutschen Großstädten ein Drittel ihres Nettoeinkommens für ihre Kaltmiete aus. Wohnen bedeutet damit für viele Menschen ein Armutsrisiko. Die Folge: Immer mehr einkommensschwächere Mieter werden aus ihren Quartieren verdrängt. Genau das aber dürfe nicht passieren. Menschen haben ein Recht auf ein bezahlbares Zuhause.

„Wenn sich Menschen ihre Wohnungen nicht mehr leisten können, kommt das soziale Gefüge der ganzen Gegend ins Rutschen. Auch der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gerät in Gefahr“, warnt Dr. Frank Joh. Hensel, Kölner Diözesan-Caritasdirektor, abschließend.

Autor: bfl
Foto: Auf die Straße gesetzt. Gerade junge Familien mit normalen Einkommen leiden unter steigenden Mietpreisen.  Bild: Caritas