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Köln | Stehen Menschen mit geringem Einkommen oder Erwerbslose in Köln vor der Frage „Hungern oder heizen?“. Die Armutsexpertin des Kölner Diözesan-Caritasverbands Michaela Hofmann fordert finanzielle Soforthilfe und Kostenübernahme für Leistungsberechtigte vor dem Hintergrund explodierender Energiepreise.

Die Kölner Caritas nennt eine erschreckende Zahl: 230.000 Betroffenen sei bereits der Strom abgesperrt worden in Deutschland. Das bedeute für diese Menschen: Sie können nicht kochen, sie haben keine Heizung und kein Licht. Hofmann spricht von Hunger, Kälte und daraus resultierend gesundheitlichen Schäden.

Der Kölner Diözesan-Caritasverband rechnet vor, dass der Strompreis in den vergangenen 21 Jahren um 17,95 Cent oder um 129 Prozent stieg. Gerade für Haushalte mit geringem Einkommen seien diese Entwicklungen dramatisch, da viele mit Strom heizen oder ihr Warmwasser mit Durchlauferhitzern oder Boilern produzieren. Geringverdienende, so Hofmann, könnten sich den Strom einfach nicht mehr leisten, da die Stromkosten im Regelsatz nicht hinreichend gedeckt seien.

Die Caritas rechnet vor: Der Hartz-IV-Satz steigt in 2022 minimal um 3 Euro auf 449 Euro pro Monat, gerechnet auf den Single-Haushalt. Aber schon im vergangenen Jahr mussten Betroffene pro Monat 8 Euro mehr für Strom bezahlen, als der Regelsatz dies vorsah. Hofmann fordert daher: „Der Gesetzgeber kann leicht Abhilfe schaffen, indem er die Stromkosten übernimmt und für eine Soforthilfe sorgt, die die Kostensteigerung deckt.“

Die Caritas bietet daher einen Stromsparcheck an und auch Soforthilfen. Zu finden ist dies unter www.stromspar-check.de

Erst heute gab es die Meldung, dass die Regierung über einen Heizkostenzuschuss nachdenkt. Dazu finden Sie hier mehr bei report-K: https://www.report-k.de/regierung-will-mindestens-135-euro-heizkosten-zuschuss-zahlen/