Köln | Die Kölner CDU stellte heute einen Antrag für die nächste Kölner Ratssitzung am 18. Juli 2013 vor. Vor dem Hintergrund, dass 50.000 Menschen nach Köln ziehen wollen oder sollen, sieht die Kölner CDU akuten Handlungsbedarf schnell neue Wohnungen zu schaffen, damit die Mieten in Köln nicht in exorbitante Höhen getrieben werden. Dabei sieht die Kölner CDU noch viel Potenzial in innerstädtischen Bereichen, wie dem Belgischen Viertel oder den Vierteln Neustadt Nord und Süd. Auch über Aufstockungen auf bestehenden Gebäuden, etwa um den Griechenmarkt oder an der Deutzer Werft denkt man offen nach.

Baulücken schließen und mindergenutzte Flächen erschließen

Karl-Jürgen Klipper, Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses, will dass die Innen- einer Außenentwicklung vorgezogen wird. Denn die Menschen wollten ja gerade in der Innenstadt, oder dem Belgischen Viertel wohnen. Erreichen will man das über mehrere Maßnahmen. Zum einen über die Möglichkeit bestehende Gebäude aufzustocken oder Erweiterungen in Innenhöfen zu ermöglichen, so lange die Durchlüftung etwa nicht gefährdet sei. In der Innenstadt sollen zudem mindergenutzte Flächen, wie etwa Parkflächen, erschlossen und Baulücken geschlossen werden. Als Beispiel nannte man die Parkplatzfläche an der Lothringer-, Overstolzen- und Kleingedankstraße. Der Parkplatz könnte in einer Tiefgarage verschwinden und darüber ein Wohngebäude entstehen. Zudem sollen nach dem Willen der CDU verstärkt die Eigentümer der rund 2.000 Baulücken angesprochen werden, denn dort könnten 1.000 bis 2.000 Wohnungen entstehen. Hier spricht man sich gegen eine Reduzierung von städtischen Mitarbeitern aus und fordert zwei weitere Stellen.

Dörfliche Strukturen müssen mindestens 10.000 Einwohner haben

Mehr Optionen sieht man auch im Ausprägen von Mischgebieten, wie etwa bei Flächen zwischen Polizeipräsidium und Odysseum in Kalk. Hier kann sich Klipper gut ein großes Studentenwohnheim vorstellen, der dem Kölner Studentenwerk auch vorwirft die Zeit verschlafen zu haben und fordert, dass in Zukunft auch alle Mittel, die die Landesregierung in Düsseldorf zur Verfügung stelle, auch abgerufen werden. Köln solle sich auch an London oder Frankfurt am Main orientieren, wo Gewerbenutzungen, die nicht mehr dem heutigen Standard entsprächen zu Wohnraum umgenutzt werden. Hier wünscht sich die CDU mehr Offenheit bei der zuständigen Verwaltung und das die Administration nicht als Bremse wirke. Auch die Arrondierung von Ortsrändern solle weiteren Wohnraum schaffen. Als negatives Beispiel nannte Klipper Köln-Blumenberg, dass trotz tollem Anschluss an den ÖPNV auf 5.000 Bewohner begrenzt sei. Eine Größe die zu klein sei, ortsnahe Versorgung zu gewährleisten. Klipper plädierte dafür Ortsrandlagen nur noch so zu entwickeln, dass es einen Ortskern gebe, um den sich mindestens 10.000 Menschen mit Ihren Wohnungen und Häusern gruppieren, so dass es sich für Supermärkte, Ärzte oder Apotheken lohne dort auch ein Geschäft zu betreiben und damit die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Eine Entwicklung Kreuzfelds im Kölner Nordwesten sei für die Kölner CDU nur denkbar, wenn man diese mit Blumenberg zusammenschließe und dieses damit auch vitalisiert werde. Zudem müsste dann dort auch die Sozialstruktur verändert werden.

Keine DHL-Umladestation in Ehrenfeld

Eine klare Absage erteilte die Kölner CDU den Plänen in Ehrenfeld eine Umpackstation von DHL zu errichten. Man befürchtet, dass rund 150 große LKW täglich ein- und wieder ausfahren. Hier sieht man Standorte an den Autobahnen auch in den Nachbarkreisen, die über viel Fläche verfügen als besser geeignet an. Beschleunigen will die CDU auch die Verfahren mit dem Bauamt im Wohnungsbau. Von der Verwaltung fordert man hier mehr Offenheit und auch Beratung, etwa wenn nach Bebauungsplan nur ein Staffelgeschoss möglich für einen Ausbau möglich ist, von vornherein richtig beraten wird. Projektweise könnten, so die CDU, dann auch Stellen für einheitliche Ansprechpartner für potentielle Investoren, eingerichtet werden, um die Verfahren zu beschleunigen.

Autor: Andi Goral
Foto: Wie das Beispiel aus Ehrenfeld verdeutlicht gibt es in Köln sehr unterschiedliche Höhen und hier läge sicher Potenzial