Köln | Vor dem Kölner Rathaus versammelte sich eine bunte Mischung. Freunde der Alten Musik mischten sich mit zahlreichen Hochzeitsgästen. Während die einen Fotos machten, lauschten die anderen dem Glockenspiel im Ratsturm. Das spielte heute ausnahmsweise nicht sein elektronisch gesteuertes Programm aus 24 Musikstücken, sondern Frank Deleu bespielte die Tasten des Carillons und interpretierte das „Beyaert 1728“ und weitere Stücke.

Das „Beyaert 1728“, so schreibt die Stadt Köln, sei vermutlich die älteste bekannte Sammlung von Kompositionen für das Carrillon und enthält nur Weihnachtslieder. Die „Cantiones Natalitiae“ des Beyaert mit niederländischen und lateinischen Texten seien bis heute beliebt, sie stammen aus der Musiksammlung von Clement Augustine Everaerts, Carillonneur der St. Jacobs-Kirche in Antwerpen.

Das städtische Kulturamt förderte dieses Konzert als Bestandteil des 3. Kölner Festivals für Alte Musik im März 2013. Frank Deleu gibt in dessen Rahmen am Sonntag, 3. März 2013, ebenfalls ein Glockenspielkonzert. Unter dem Titel „Belle Dame“ sind Arrangements von historischer Lautenmusik abwechselnd mit Originalkompositionen für Glockenspiel aus dem 18. Jahrhundert und Musik von Jacob van Eyck, Glockenspieler in Utrecht, zu hören. Frank Deleu, Gewinner des ersten Preises des internationalen Carillonwettbewerbs im französischen Dijon aus dem Jahr 1980, gilt als einer der Großen des Carillonsspiels der Jetztzeit. Der Vorverkauf für das 3. Kölner Festival der Alten Musik hat begonnen.

Autor: ag
Foto: Frank Delau spielt im Kölner Ratsturm eines der größten Carillons