Köln | Mit allen Nachmeldungen vom Wochenende meldet das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW) 1.759 Neuinfektionen für Köln und gleichzeitig eine sinkende Inzidenz. Und es gibt eine Debatte um Corona-Impfungen für Babys.

Corona in Köln am 24. Oktober

Es klingt paradox, dass die Behörden eine hohe Zahl an Neuinfektionen melden und gleichzeitig sinken Wocheninzidenz und die Schätzung der aktuell infizierten Personen. Das hängt mit der Meldelage bei den Behörden zusammen. Denn an Samstagen und Sonntagen melden Gesundheitsämter keine Infektionszahlen.

Die 7-Tage-Inzidenz für den Zeitraum 18. bis 24. Oktober sinkt deutlich um 57 Punkte auf 514,1. Das LZG NRW schätzt die Zahl der Menschen die aktuell infiziert sind auf 11.500 Personen. Ein Rückgang von 1.100 Personen in der Schätzung.

Die Zahl der Neuinfektionen für mehrere Tage lag am 24. Oktober bei 1.759. Für den Montag, 24. Oktober, alleine spricht die Behörde von 216 Neuinfektionen. Zum Vergleich: Am vergangenen Montag, 17. Oktober, meldete das LZG NRW 1.189 Neuinfektionen mit Nachmeldungen. Ein deutlicher Rückgang ist daher bei den amtlich ermittelten Corona-Neuinfektionen wahrscheinlich.

Am gestrigen Montag gab es in Köln keine neuen Corona-Toten.

Die Zahl der intensivmedizinisch betreuten Patient:innen mit einer Covid-19-Erkrankung sinkt laut DIVI-Intensivregister ebenfalls deutlich auf 22. Sieben von ihnen werden invasiv beatmet.

RKI meldet 115.534 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Inzidenz sinkt auf 570,2

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Dienstagmorgen vorläufig 115.534 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 23 Prozent oder 34.518 Fälle weniger als am Dienstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 584,0 auf heute 570,2 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 1.627.700 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 38.200 mehr als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 273 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.126 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 161 Todesfällen pro Tag (Vortag: 152).

Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 152.755. Insgesamt wurden bislang 35,29 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungsinzidenz sinkt bundesweit auf 11,03

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist weiter gesunken. Das RKI meldete am Dienstagmorgen zunächst 11,03 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Montag ursprünglich: 11,88, Dienstag letzter Woche ursprünglich 11,92). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten weiterhin in Saarland (26,37). Dahinter folgen Thüringen (19,68), Mecklenburg-Vorpommern (19,49), Brandenburg (17,42), Sachsen-Anhalt (14,98), Bayern (13,54), Schleswig-Holstein (11,77), Nordrhein-Westfalen (11,26), Rheinland-Pfalz (10,89), Sachsen (10,34), Hessen (10,28), Baden-Württemberg (8,03), Berlin (6,93), Hamburg (6,04), Niedersachsen (5,99) und Bremen (3,70). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 4,48, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,89, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 2,48, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 4,37, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 17,66 und bei den Über-80-Jährigen bei 65,11 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Kinderärzte erwarten keine Corona-Impfempfehlung für Babys

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) rechnet nicht mit einer allgemeinen Empfehlung des Corona-Impfstoffes für Kinder unter fünf Jahren. „Vor dem Hintergrund der sehr geringen Krankheitslast in dieser Altersgruppe würde ich eher erwarten, dass die Ständige Impfkommission von einer allgemeinen Impfempfehlung zum jetzigen Zeitpunkt absehen würde, was ich persönlich aktuell auch begrüßen würde“, sagte Axel Gerschlauer, Kinderarzt in Bonn und Sprecher des BVKJ Nordrhein, der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Gerschlauer bedauerte, dass der neue Impfstoff sich nur gegen die Ursprungsvariante des Virus richtet: „Von Interesse wäre für die Eltern allenfalls ein BA4/5-adaptierter Impfstoff, wie er zurzeit nur ab zwölf Jahren und nur zur Boosterung verfügbar ist.“

red01