Köln | Berlin | dts | Jetzt hat es auch Karl Lauterbach erwischt: Der Bundesgesundheitsminister ist positiv auf Corona getestet worden. Das teilte sein Ministerium in der Nacht auf Freitag mit. „Dem Minister geht es gut, er hat nur leichte Symptome“, hieß es in der Erklärung.
Er nehme seine Amtsgeschäfte vorübergehend aus der häuslichen Isolation war. Lauterbach ist den Angaben zufolge vierfach geimpft. „Dies zeigt, dass bei der hochansteckenden Omikronvariante eine Infektion selbst bei äußerster Vorsicht nicht vollständig auszuschließen ist“, so sein Ministerium.
Lauterbach appelliert an ausreichenden Impfschutz
Der Minister appelliere daher erneut an alle, „sich umsichtig zu verhalten und auf einen ausreichenden Impfschutz zu achten, damit Infektionen und schwere Verläufe soweit wie möglich verhindert werden können“, hieß es.
Christian Karagiannidis, Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung und einer der wissenschaftlichen Leiter des DIVI-Intensivregisters, hat sich zuversichtlich zur Pandemieentwicklung im Herbst und Winter geäußert, zugleich aber eine bessere Datengrundlage zur Beurteilung des Infektionsgeschehens angemahnt.
„Die Pläne für Änderungen am Infektionsschutzgesetz sind vielversprechend und bieten ausreichend Möglichkeiten, eine mögliche Infektionswelle im Herbst abzuschwächen. Ich rechne in der kalten Jahreszeit ab Oktober auch nicht mit einer Überlastung der Intensivstationen durch Covid-19 wie zuvor in der Pandemie“, sagte Karagiannidis der „Rheinischen Post“ (Freitag).
Corona: Problem ist großes Ausfall von Arbeitskräften
„Unser größtes Problem wird ein großer Ausfall von Arbeitskräften sein, sollte es wieder mehr Infektionen geben“, mahnte Karagiannidis. Damit die Länder die wirksamen Maßnahmen zielgenau verhängen könnten, brauche es aber noch mehr Daten etwa zur Auslastung der Normalstationen und Rettungsstellen. Karagiannidis forderte Änderungen bei den Bürgertests.
„Wenn Tests im Herbst und Winter wieder wichtiger werden sollten, dann sollten symptomatische Menschen auch wieder einen kostenfreien Antigen-Schnelltest mit Zertifikat bekommen.“ Zudem rechnet er mit neuen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko). „Die Stiko-Empfehlungen zur vierten Impfung sind sehr konservativ.
Andere Länder und die EU-Behörden sind da freigiebiger und empfehlen den vierten Piks beispielsweise auch für Altersgruppen über 50 oder 60 Jahren. Ich gehe davon aus, dass die Stiko nach dem Start der angepassten Impfstoffe im September zu einer Neubewertung ihrer Impfempfehlungen kommen wird.“ (red03)