Köln | 3.000 an COVID-19 erkrankte Menschen sind in Nordrhein-Westfalen in Krankenhäusern und davon 685 auf Intensivstationen. 428 von ihnen werden beatmet. Diese Zahlen teilte heute NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mit. Und noch mehr: Wer zuerst die Schnelltests bekommt und dass bei Vorliegen in eines Impfstoffes in NRW 12 Impfzentren landesweit aufgebaut werden sollen. Die Krankenhäuser in NRW sollen aktuell ihr normales Programm fahren, jetzt Betten für zukünftige Covid-19 Patienten freizuhalten, hält der Gesundheitsminister noch nicht für sinnvoll.

Der aktuelle R-Wert, also die Reproduktionszahl der offiziell bekannten Coronavirus-Infektionen in Nordrhein-Westfalen liege bei 0,94. Alle Werte unter 1 machten ihm Freude, so Laumann heute. Die 7-Tages Inzidenz liegt heute bei 167,3 in NRW. Die Gesundheitsämter in NRW seien immer noch stark beansprucht, erhielten aber Hilfe aus allen drei staatlichen Ebenen so Laumann. Alleine die Bundeswehr habe in NRW 1.000 Soldatinnen und Soldaten abgestellt, die jetzt ihren Dienst in den Gesundheitsämtern versehen. Hier müsse noch die Digitalisierung verbessert werden, so der Minister.

In den Krankenhäusern will Laumann die Lage so steuern, dass immer noch alle Menschen optimal medizinisch versorgt werden können. Derzeit müssten rund 8 Prozent der Infizierten in Kliniken und wiederum 2,4 Prozent auf eine Intensivstation. Derzeit seien 7 Prozent der NRW-Intensivbetten mit COVID-19-Patienten belegt. All diese Zahlen haben aber auch immer einen Unsicherheitsfaktor, weil derzeit nicht alle Infizierten von den Gesundheitsämtern erkannt würden. Damit könnten eine Daten aktuell verzerrt und nicht wissenschaftliche sauber dargestellt sein.

Corona-Schnelltests: Erst die Altenheime

In der vergangenen Woche wurden in Nordrhein-Westfalen 380.000 PCR-Tests durchgeführt. Das sei an der Grenze dessen, was die Labore in NRW schaffen. 7 Prozent der getesteten Menschen waren mit dem Coronavirus infiziert. Laumann kündigte jetzt die Schnelltests an, bei denen allerdings auch die Abstriche von medizinischem Fachpersonal vorgenommen werden müssen. Diese kommen jetzt in den Handel, wo sie von allen Menschen in Nordrhein-Westfalen erworben werden können. Allerdings gehen die ersten an die Altenheime. Für jede und jeden der dort lebenden Menschen, das sind rund 170.000, werden 20 Schnelltests im Monat bereit gestellt. Wie die Altenheime diese einsetzen, sollen diese in Eigenregie regeln. Laumann ist überzeugt davon, dass die Industrie schnell jede Menge Schnelltests auf den Markt bringen werde. Ab dem 8. November sollen in den Altenheimen die ersten Tests vorliegen.

Die NRW-Impfstrategie

Es sei noch völlig offen welche Impfstoffe und wann in NRW eingesetzt werden, so Laumann. Es gebe Impfstoffe die bei -70 Grad gelagert werden müssten. Hier gehe es darum eine entsprechende Logistik aufzubauen. Der Bund werde an 12 Stellen in NRW den Impfstoff liefern, das ist allerdings schon klar. Der Bund ist für die Beschaffung der Impfstoffe zuständig. Die Länder sollen die Impfbestecke vorhalten. Laumann geht daher davon aus, dass wenn Impfstoffe zur Verfügung stehen, zunächst in den Impfzentren und nicht beim Hausarzt geimpft werde. Hier sei sein Ministerium aktuell damit beschäftigt eine entsprechende Strategie vorzubereiten. Später wird das Impfgeschehen sicher in den medizinischen Regelbetrieb integriert. Laumann machte aber auch noch einmal sehr deutlich, dass 18 Millionen Menschen in NRW nicht in 14 Tagen geimpft werden könnten. Da 75 Prozent der Todesfälle bei COVID-19 Menschen im Alter über 80 Jahre betreffe, gehe er davon aus, dass zunächst die älteren Menschen geimpft würden.

Autor: red