Köln | Die amtlich gemeldeten Corona-Zahlen in Köln steigen langsam an. Die Behörden melden zudem einen weiteren Corona-Todesfall. Damit steigt die Gesamtzahl der Kölner Todesopfer der Pandemie auf 1.143. CDU und FDP kritisieren die Verlängerung der Corona-Bürgertests.

Die Corona-Zahlen in Köln am 17. November

5.100 Menschen seien in Köln aktuell akut an Covid-19 erkrankt schätzt das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW) für den 17. November. Die 7-Tage-Inzidenz steigt um 4,8 Punkte auf 217,1 für den Zeitraum 11. bis 17. November. 444 Neuinfektionen gesamt zählen die Behörden und für den 17. November 182. 17 Intensivpatient:innen mit einer Covid-19-Erkrankung versorgen die Kölner Kliniken laut DIVI-Intensivregister aktuell. Acht von ihnen werden invasiv beatmet.

RKI meldet 27.587 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Inzidenz sinkt auf 194,3

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Freitagmorgen vorläufig 27.587 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 18,1 Prozent oder 6.116 Fälle weniger als am Freitagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 199,2 auf heute 194,3 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 692.500 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 263.900 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 218 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.007 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 144 Todesfällen pro Tag (Vortag: 144).

Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 156.410. Insgesamt wurden bislang 36,18 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungs-Inzidenz sinkt bundesweit auf 5,94

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte geht weiter zurück. Das RKI meldete am Freitagmorgen zunächst 5,94 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden 7 Tagen (Donnerstag ursprünglich: 5,73, Freitag letzter Woche ursprünglich 6,59). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten in Mecklenburg-Vorpommern (10,74). Dahinter folgen Brandenburg (8,91), Sachsen-Anhalt (8,44), Schleswig-Holstein (7,73), Thüringen (7,44), Nordrhein-Westfalen (7,19), Berlin (6,31), Bayern (6,31), Saarland (5,90), Hamburg (5,72), Hessen (5,48), Rheinland-Pfalz (4,77), Sachsen (4,75), Niedersachsen (3,84), Baden-Württemberg (3,62), Bremen (2,81). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,52, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,35, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 1,54, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 2,38, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 9,35 und bei den Über-80-Jährigen bei 34,97 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

FDP und CDU kritisieren Verlängerung der Corona-Bürgertests

Ein Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums, wonach die Finanzierung von Corona-Bürgertests bis zum April 2023 verlängert werden soll, stößt auf Kritik von Teilen der Ampel-Koalition, der Opposition und vom Bund der Steuerzahler. „Es gibt keinen Grund mehr, anlasslose Bürgertests durch den Bund zu finanzieren“, sagte Karsten Klein, Obmann der FDP-Fraktion im Haushaltsausschuss des Bundestags, der „Welt“ (Freitagsausgabe). Der Bund habe die Länder und Kommunen hierbei unterstützt, ohne primär zuständig zu sein.

„Damit muss jetzt aber Schluss sein“, so Klein. Es stehe den Ländern selbstverständlich frei, eigene Test-Maßnahmen zu beschließen und diese selbst zu finanzieren. Die aktuelle Testverordnung läuft Ende kommender Woche aus.

„Im Haushaltsausschuss werde ich mich dafür einsetzen, dass der Bund keine weiteren Milliarden für Bürgertests ausgibt“, so Klein. Im September hatten die Haushälter eine Maßgabe verabschiedet, die die Bundesregierung dazu auffordert, dem Ausschuss bestimmte Verordnungen zur Einwilligung vorzulegen, sofern diese Ausgaben von mehr als 25 Millionen Euro vorsehen. Kritik kommt auch aus der Opposition.

„In einer Zeit höchst angespannter Staatsfinanzen darf auch ein Gesundheitsminister nicht mit Milliarden um sich werfen“, sagte Tino Sorge (CDU), gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag. Sinnvoller sei es, sensible Bereiche gezielt bei Testungen zu unterstützen, etwa Pflegeheime und Kliniken. Die pauschale Erstattung von Schnelltests sei „völlig fehl am Platz“.

Unzufrieden zeigt sich auch der Präsident des Bundes der Steuerzahler. Es sei zwar zu begrüßen, dass die Vergütung der Tests weiter abgesenkt werde. „Anlass zum Jubeln ist das aber nicht. Immerhin wird die Verlängerung der Testverordnung die Steuerzahler weitere Milliarden Euro kosten“, so Reiner Holznagel. Die Tests seien noch immer anfällig für Abrechnungsbetrug. Auch stelle sich grundsätzlich die Frage, ob die Verordnung nicht weitreichender angepasst werden sollte.

Die Grünen-Fraktion verteidigt Lauterbachs Vorhaben. „Bürgertests sind relativ niedrigschwellig und helfen uns, gut über den Winter zu kommen. Deshalb machen sie Sinn“, sagte Vize-Fraktionschefin Maria Klein-Schmeink.

„Sie ausgerechnet vor dem Winter wegfallen zu lassen, wäre unklug.“ Man könne heute nicht wissen, wie der Pandemieverlauf in den kommenden Wochen und Wintermonaten sein werde. Ähnlich argumentiert Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: So sei die Entwicklung der Infektionszahlen zwar erfreulich, man dürfe aber nicht nachlassen, alles dafür zu tun, dass vulnerable Gruppen weiter geschützt werden.

Bürgertests seien hierfür „ein unverzichtbares Instrument“.

red01