Köln | Nach den Entscheidungen der Landesregierung NRW wird heute deutlich, dass das öffentliche Leben auch in Köln annähernd zum Erliegen kommen wird. Viele Veranstalter oder auch Organisationen wie IHK und HWK sagen ab oder reduzieren auf das Minimum. In Köln stieg die Zahl der Menschen mit bestätigtem Coronavirus sprunghaft an. Die Stadt äußerte sich zudem zu den Schulschließungen in Köln.

Mit Stand 16 Uhr des heutigen Tages gibt es in Köln 123 bestätigte Coronavirus-Fälle in Köln. 122 Menschen befinden sich in Quarantäne. 117 in häuslicher Quarantäne und fünf in stationärer Behandlung. Eine Person wurde aus der Quarantäne entlassen.

Die Stadt schließt neben der Philharmonie und den städtischen Bühnen jetzt auch die städtischen Museen, die Bürgerhäuser, die VHS, die Stadtbibliothek und die rheinische Musikschule. Auch freie Träger sollen sich diesen Maßnahmen anschließen, rät der Krisenstab. Sportplätze und Sportanlagen bleiben geöffnet.
Die Stadt Köln schreibt: „Die Stadt Köln empfiehlt allen Kölnerinnen und Kölner, zurzeit auf den Besuch oder die Ausrichtung sowohl von öffentlichen als privaten Veranstaltungen – auch im kleineren Rahmen – zu verzichten. Soziale Kontakte auf das Nötigste zu beschränken, trägt wesentlich dazu bei, Infektionsketten zu durchbrechen und einer Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.“

Zu den Schulschließungen

Am Montag und am Dienstag, 16. und 17. März, bleiben die Kölner Schulen noch geöffnet. Die Stadt bittet die Eltern ihre Kinder auch schon an diesen beiden Tagen zu Hause zu betreuen. Ab Mittwoch, 18. März 2020, werden in den Schulen und Kindertagesstätten ausschließlich Kinder betreut, deren Eltern in einem Bereich arbeiten, der gemäß Erlass als „kritische Infrastruktur“ gilt. Von einer Betreuung durch die Großeltern rät das Gesundheitsamt dringend ab, da ältere Menschen zur vulnerablen Zielgruppe gehören, die ganz besonders vor einer Infektion mit dem Corona-Virus geschützt werden muss.

Über 3.600 Infektionen in Deutschland – Zahl der Corona-Todesfälle steigt auf acht

Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus ist auf acht angestiegen. Ein 85-jähriger Mann aus dem Landkreis Göppingen, der erst am Donnerstag positiv auf das Virus getestet worden sei, sei verstorben, teilte das baden-württembergische Gesundheitsministerium am Freitagnachmittag mit. Es ist bereits der dritte Todesfall in Baden-Württemberg im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Zuvor gab es vier Todesfälle durch das Coronavirus in Nordrhein-Westfalen und einen in Bayern. Nach Abfrage der dts Nachrichtenagentur bei den Landesministerien, Städten und Kreisen stieg die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen bis Freitagabend, 18 Uhr, auf 3.628 Fälle. NRW hat mit 8,3 bestätigten Infektionen pro 100.000 Einwohner die höchste Dichte, klammert man den besonders stark betroffenen Kreis Heinsberg aus, sind es 5,27. Eine hohe Dichte haben auch Bremen (6,2), Baden-Württemberg (5,1), Hamburg (4,8), durchschnittlich sind Berlin und Bayern (je 4,3).

Unterdurchschnittlich ist die Dichte an bestätigten Infektionen im Saarland mit 3,5 laborbestätigten Tests je 100.000 Einwohnern, gefolgt von Niedersachsen (2,9), Mecklenburg-Vorpommern (2,7), Rheinland-Pfalz (2,5) und Hessen (2,1). Die geringste Dichte wird in Sachsen (1,9), Sachsen-Anhalt (1,5), Brandenburg (1,2), Schleswig-Holstein (1,1) und Thüringen (0,7) registriert. Im bundesweiten Durchschnitt gab es bis Freitag 4,4 bestätigte Infektionen je 100.000 Einwohner, die Mortalitätsrate lag bei 0,2 Prozent.

Autor: Von Redaktion