Nürnberg | aktualisiert | In Nürnberg ist am Freitagmittag der zweitägige CSU-Parteitag eröffnet worden. Generalsekretär Andreas Scheuer sagte zu Beginn, „Geschlossenheit und Entschlossenheit“ seien wichtig für die kommenden Herausforderungen. Der Parteitag war ursprünglich schon für Mitte November geplant gewesen, dann aber wegen der laufenden Jamaika-Sondierung verschoben worden.

Außerdem musste die CSU noch ihren Machtpoker beenden. Nun soll am Samstag eine Doppelspitze gewählt werden: Horst Seehofer will Parteichef bleiben, sein Intimfeind Markus Söder, bisher bayerischer Finanz- und „Heimatminister“, soll als Ministerpräsidentenkandidat für die Landtagswahl 2018 nominiert werden. Gegenkandidaten sind nicht zu erwarten.

Nur bei den Stellvertreterposten ist etwas Spannung drin: Sechs Kandidaten bewerben sich um fünf Posten. Bereits am Freitagnachmittag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf dem Parteitag in Nürnberg erwartet. Entgegen der Tradition der beiden Schwesterparteien war sie im letzten Jahr nicht zum CSU-Parteitag gekommen.

Merkel auf CSU-Parteitag: „Respekt vor Beschluss der SPD“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Entscheidung der SPD für die Aufnahme von Sondierungsgesprächen begrüßt. Sie habe großen Respekt vor dem Beschluss der SPD, sagte Merkel am Freitag auf dem CSU-Parteitag in Nürnberg. Die Union werde jetzt Gespräche mit den Sozialdemokraten aufnehmen, mit dem Ziel eine stabile Regierung zu bilden.

Die CDU-Chefin äußerte sich auch zur Beziehung der beiden Schwesterparteien: „Stark sind CDU und CSU immer besonders dann, wenn sie sich einig sind.“ Sie freue sich auf die Zusammenarbeit in Berlin und werde Markus Söder beim Wahlkampf in Bayern unterstützen. Merkel war entgegen der Tradition der beiden Schwesterparteien im letzten Jahr nicht zum CSU-Parteitag gekommen, nachdem sie 2015 minutenlang von Horst Seehofer auf offener Bühne über die CSU-Haltung zur Flüchtlingspolitik belehrt worden war.

Autor: dts