Er war der einzige Kandidat für den CSU-Vorsitz, bei der letzten Vorstandswahl 2009 hatte Seehofer 88,1 Prozent erreicht. Zuvor hatte Seehofer in einer Rede die Erfolge seiner Partei hervorgehoben. Bayern habe die niedrigste Arbeitslosenquote, die beste Bildungspolitik und die geringste Kriminalität, so Seehofer in seinem Rechenschaftsbericht. Außerdem habe die Europapolitik gezeigt, dass die CSU unterschiedliche Standpunkte zusammenführen könne und die Sorgen der Bürger aufnehme. Die CSU sei "lebendig" und habe eine "gemeinsame Mission".

Ramsauer bleibt CSU-Parteivize
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer ist am Samstag auf dem CSU-Parteitag in Nürnberg zum stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt worden. In der Kampfabstimmung konnte sich Ramsauer mit 440 Stimmen knapp gegen den Bundestagsabgeordneten und Euro-Skeptiker Peter Gauweiler mit 419 Stimmen durchsetzen. Zu dem Duell ist es gekommen, da der Parteitag beschlossen hatte, dass es keine Sammelabstimmung über die vier Posten geben solle. Dieses Verfahren hätte bedeutet, dass auch einer der anderen drei Bewerber scheitern könnte. Alle Bewerber kommen aus unterschiedlichen Regionen Bayerns, nur Ramsauer kommt wie Gauweiler aus Oberbayern. Die CSU strebt jedoch eine ausgeglichene regionale Verteilung bei den Spitzenposten an. Auf die drei weiteren Stellvertreterposten wählten die Delegierten die Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Bayerns Justizministerin Beate Merk und Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt.

Stimmen zur Wiederwahl Seehofers und zum CDU Parteitag in Nürnberg 2011:

Zur Wiederwahl von Horst Seehofer als Parteivorsitzender der CSU erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Hermann Gröhe: "Die CDU Deutschlands gratuliert Horst Seehofer herzlich zu seiner überzeugenden Wiederwahl als Vorsitzender der CSU. Wir freuen uns auf die weiterhin enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschen ihm gutes Gelingen, viel Kraft und Gottes Segen."

Den CSU-Parteitag kommentiert die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles: "Die CSU ist eine unberechenbare Partei für Europa geworden. Die europapolitischen Sonntagsreden auf dem Parteitag können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie ihre Verantwortung im politischen Alltag nicht wahrnimmt und mit antieuropäischen Sprüchen Punkte zu sammeln versucht. Die Unzuverlässigkeit der CSU hat einen Namen: Horst Seehofer. Dafür hat ihm der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel auf dem Parteitag zu Recht die Leviten gelesen. In der CSU geht erkennbar die Angst vor dem Machtverlust um. Seehofer und Dobrindt haben deshalb aus reinem Kalkül des Machterhalts in den letzten Wochen mit populistischen Tönen in der Europapolitik gezündelt. Das ist einer Regierungspartei unwürdig. Das gute Wahlergebnis für den Europaskeptiker Gauweiler zeigt: Seehofer wird die Geister, die er rief, nicht mehr los. Das Ergebnis ist auch das Resultat einer schwarz-gelben Europapolitik, die weder Richtung noch Haltung kennt. Horst Seehofer führt die die CSU zielsicher ins Abseits. Zum Glück hat Bayern seit gestern eine Alternative: Christian Ude. "

FDP-Chef Rösler gratuliert Seehofer zur Wiederwahl
Der FDP-Bundesvorsitzende Philipp Rösler hat Horst Seehofer (CSU) zu seiner Wiederwahl als Vorsitzender der CSU gratuliert. "Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit", so der FDP-Chef. Deutschland und Europa stünden vor wichtigen Entscheidungen und großen Herausforderungen. Ziel sei es, die Europäische Union zu einer "echten Stabilitätsunion" auszubauen und somit Frieden, Wohlstand und Wachstum für die Menschen sichern. "Die Koalition aus CDU, CSU und FDP hat in den vergangenen beiden Jahren schon vieles erreicht", sagte Rösler. "Uns alle eint das Ziel, die christlich-liberale Koalition zum Erfolg zu führen. Ich schätze Horst Seehofer als konstruktiven Partner und weiß ihn in diesem Ziel an unserer Seite."

[dts, Foto: Deutscher Bundestag/Lichtblick/Achim Melde]