Das Entsorgungszentrum in Leverkusen-Bürri des Chemparks Leverkusen, betrieben von Currenta

Köln | Vor fast einem Jahr, am 27. Juli 2021 explodierte in Leverkusen-Bürrig ein Teil des Entsorgungszentrums von Currenta. Sieben Menschen kamen ums Leben. Jetzt darf das Unternehmen mit amtlichem Segen des Umweltministeriums NRW und der Bezirksregierung Köln die verbliebenen Reste des „Lösch- und Ereigniswasser“ zunächst in seine Kläranlage und dann in den Rhein einleiten.

Bei der jetzt in Rede stehenden Entsorgung handelt es sich um eine verbliebene Restmenge. Ein Teil des „Lösch- und Ereigniswassers“ wurde bereits verbrannt oder in die Kläranlage von Currenta geleitet und somit entsorgt. Darüber entbrannte eine öffentliche Diskussion.

Die Bezirksregierung Köln gibt nun an welche Stoffe in die Kläranlage eingeleitet werden dürfen:

30 Kubikmeter eines mit Toluol belasteten Abwassers aus einem Schadensfall,

2400 Kubikmeter eines mit Kohlenstoffverbindungen belasteten Abwassers aus dem Niederschlags- und Kühlwasserkanal und

3.300 Kubikmeter Abwasser aus dem Niederschlags- und Kühlwasserkanal, das aufgrund einer unregelmäßigen Trübung zurückgehalten wurde.

Zu diesen aktuell in Tanks befindlichen Stoffen habe es eine Untersuchung gegeben. Geprüft wurde auf deren Inhaltstoffe und toxische Wirkung. Das Landesumweltamt habe diese Ergebnisse bewertet und kommt laut Bezirksregierung Köln zu dem Ergebnis, dass die Gewässer nicht zusätzlich belastet würden, wenn diese Tankinhalte über die Kläranlage in den Rhein eingeleitet würden.

Die Bezirksregierung Köln hat nach Abstimmung mit dem NRW-Umweltministerium, geführt vom Grünen Oliver Krischer, Currenta die Erlaubnis erteilt diese Abwässer in den Rhein einzuleiten. Lediglich Auflagen wurden erteilt: Die Tankinhalte müssen nacheinander eingeleitet werden. Des weiteren schreibt die Bezirksregierung Köln: „Über eine Mengensteuerung wird gewährleistet, dass trinkwasserspezifische Zielwerte im Rhein eingehalten werden.“

Currenta muss die internationale Warnzentrale und die Wasserwerksbetreiber informieren. Weiter will die Bezirksregierung Köln die Einleitung am Ablauf der Kläranlage und im Rhein durch eine amtliche Probenentnahme überwachen.