Köln | In der Domstadt am Rhein leben die gesündesten Bürger Nordrhein-Westfalens, das ergab eine Studie der DAK-Gesundheit. Der Krankenstand im Jahr 2012 lag in der Kölner Region bei 3,2 Prozent, während der höchste Stand im Bereich Gelsenkirchen und Bottrop mit 5,1 Prozent verzeichnet wurde. Trotz der niedrigen Krankheitsrate gibt es mehr Psychische Erkrankungen und auch die Job-Belastung durch ständige Erreichbarkeit habe laut DAK zugenommen.

Die DAK präsentierte gemeinsam mit der Uniklinik Köln am Mittwoch ihren Gesundheitsreport 2013. Der Schwerpunkt lag auf Psychischen Erkrankungen. Insgesamt hatte Köln gemeinsam mit Düsseldorf mit 3,2 Prozent den geringsten Krankenstand 2012, der Landesdurchschnitt betrug 3,8 Prozent, so Thomas Rückert DAK-Gesundheit, Leiter Servicezentrum Köln. Die häufigste Ursache für Krankschreibungen waren Muskel-Skelett-Erkrankungen (20 Prozent).

Im Jahr 2012 wurden bei den Kölner Beschäftigten zunehmend psychische Erkrankungen diagnostiziert. Die Zunahme der Arbeitsunfähigkeiten durch psychische Leiden zeige laut Angaben der DAK seit Jahren die auffälligste Entwicklung.

Die Zahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen von 2000 bis 2012 um 90 Prozent zu, der gesamte Krankenstand blieb mit einer leichten Steigerung (2 Prozent) nahezu gleich. Diese Steigerung erklärt Christian Konkol, Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Köln damit, dass Betroffene und Ärzte mittlerweile anders mit seelischen Leiden umgehen. „Viele Arbeitnehmer werden heute mit psychischen Problemen krankgeschrieben, während sie früher beispielsweise mit der Diagnose chronische Rückenschmerzen arbeitsunfähig gewesen wären“, so Dr. Konkol weiter.

Den aktuellen Zahlen der DAK ist zu entnehmen, dass es eine massive Verschiebung von den Erkrankungen im körperlichen Bereich hin zu psychisch bedingten Leiden gibt. Die Depression ist mit 96,1 Fehltagen pro 100 Versichterte (85,0 auf Bundesebene) in Nordrhein-Westfalen der häufigste Grund, gefolgt von Belastungs- und Anpassungsstörungen mit 40,3 Fehltagen (38,8 auf Bundesebene). Beobachtet wurde diese Entwicklung nicht nur im Land NRW, sondern auch auf Bundesebene.

Autor: Dagmar Kabala
Foto: Thomas Rückert (DAK-Gesundheit, Leiter Servicezentrum Köln Neumarkt), Ingrid Adam (DAK-Gesundheit, stellv. Leiterin Servicezentrum Neumarkt), Dr. Christian Konkol (Oberarzt in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uniklinik Köln)