Köln | Die Herren von Rot-Weiss Köln besiegten den Nürnberger HTC mit 3:1 (2:0). Die Damen schafften gegen den Münchner SC ein 1:1.

Damen Hockey Feld: Münchner SC – Rot-Weiss Köln 1:1 (0:1)

In einem „insgesamt schwachen Bundesligaspiel“ (MSC-Coach André Schriever) trennten sich am Sonntag die Damen des Münchner SC und von Rot-Weiss Köln 1:1 (0:0) unentschieden. In einem „sehr unordentlichen Spiel“ (Kölns Trainer Markus Lonnes) hatten die Gäste im ersten Durchgang die Oberhand und führten nicht ganz unverdient. Nach der Pause nutze München eine Kölner Strafzeit geschickt aus und kam so zu einer Ecke, die letztlich den Ausgleich brachte. Während Köln (14 Punkte) nach dem zweiten Unentschieden des Doppelwochenendes aus den Top vier purzelte, konnte München (8, 7. Platz) einen wichtigen Punkt sammeln, um sich etwas vom Tabellenkeller abzusetzen.

Rund 70 Zuschauer sahen in München eine Partie mit vielen Unkonzentriertheiten hüben wie drüben. „Beide Mannschaften kamen zu ihren Möglichkeiten meist nur durch Fehler der Gegner, nicht durch eigenes Spielvermögen“, befand dann auch Münchens Coach André Schriever und stellte ernüchtert fest: „Das Beste bei uns war das Ergebnis.“ Dabei hatte es am Anfang gar nicht so gut ausgesehen für seine Damen: Der MSC fand keinen Zugriff auf die Partie, produzierte zu viele Stockfehler und war in der Deckung zu weit weg von den Leuten. Kölns Trainer Markus Lonnes war ebenfalls unzufrieden mit dem Spiel seiner Rot-Weiss-Damen, bemängelte aber vor allem die schlechte Chancenverwertung: „Sicherlich können wir besser spielen als heute. Trotzdem müssen wir das Spiel heute drei, vier Toren Vorsprung gewinnen. Wir hatten deutlich mehr Torchancen als München.“ Nutzen konnten die Gäste davon allerdings nur eine: Mit Ende des ersten Viertels, als Köln nach Ansicht Lonnes‘ bereits mit zwei Treffern hätte führen können, verwandelte Rebecca Grote eine von insgesamt drei Kölner Ecken zum zwischenzeitlichen 1:0 für Köln, zugleich der Pausenstand.

Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild, Struktur kam auf beiden Seiten nur selten auf. Und die Hausherrinnen profitierten von einem Fehler der Kölner: Kurz nach Anpfiff des Schlussviertels sah Torschützin Grote Grün nach Foulspiel, München nahm sofort den Torwart aus der Partie und setze die Domstädterinnen nun mit doppelter Überzahl unter Druck. Die Folge: Zwei Strafecken – die zweite davon setzte Anissa Korth hoch auf die Handschuhseite von Julia Ciupka zum Ausgleich (47.). „Wir haben danach noch mal ein Eins-gegen-eins und zwei Ecken, machen daraus aber nichts“, verzweifelte Lonnes an durchaus vorhandenen Möglichkeiten, auch nach dem Ausgleich noch das Spiel zu entscheiden. Auf der anderen Seite zollte Schriever seinen Damen mit Blick auf dieses nicht alltägliche Spiel Respekt: „Es ist den Mädels hoch anzurechnen, dass sie trotz des schwachen Spiels den einen Punkt holen.“

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Hockeyliga Feld Herren: Rot-Weiss Köln – Nürnberger HTC 3:1 (2:0)

Auch die Sonntagspartie der Herren von Rot-Weiss Köln und dem Nürnberger HTC wurde von Regenschauern überschattet, letztlich fand das Spiel aber auf Kölns zweitem Kunstrasenplatz statt. Die Hausherren siegten nach drei starken Vierteln mit 3:1 (2:0). Nürnberg agierte phasenweise zu nervös, sonst wäre für die Franken am Rhein eventuell mehr möglich gewesen. Durch den Sieg bleibt Köln Tabellenführer der hockeyliga, Nürnberg weiter Neunter.

Nachdem das Rot-Weiss-Stadion nach starken Regengüssen komplett unter Wasser stand, wich die hockeyliga-Partie der Kölner gegen den Nürnberger HTC kurzerhand auf den Nachbarplatz von Rot-Weiss aus. 90 Zuschauer folgten und sahen eine spielfähige Partie, die am Ende aber schon am Rande des Zumutbaren lief. Der Tabellenführer ließ sich aber durch die ungewohnten Umstände nicht lange beeindrucken und nach einem Stechertor von Thies Prinz im ersten Viertel in Führung (9.). „Wir haben uns gut auf die Umstände eingestellt“, attestierte Rot-Weiss-Trainer André Henning und führte weiter aus: „Wir haben die ersten drei Viertel extrem gut gespielt und gut aufgebaut. Einziges Manko: Nicht alle Chancen, die wir kreiert haben, haben wir genutzt.“ So blieb die Partie lange offen. Hennings Gegenüber Norbert Wolff sah in dieser Phase durchaus auch Möglichkeiten seiner Mannschaft, die aber an den eigenen Nerven scheiterte: „Die Jungs haben gemerkt, dass heute gegen Rot-Weiss Köln was gehen könnte. Zwar haben wir uns gegen das Pressung ansatzweise freispielen können, dann aber vorne die Bälle zu leichtfertig hergegeben. Daher was das 0:2 zur Halbzeit schon in Ordnung.“ Denn im zweiten Viertel hatte Jan Fleckhaus mit platziertem Vorhandschlag auf 2:0 (18.) erhöht.

„Die zweite Halbzeit geht dann blöd los“, ärgerte sich Wolff und spielte damit auf die Szene vor dem 0:3 an. Die Schiedsrichter hatten die Entscheidung „Abschlag für Nürnberg“ auf „Lange Ecke für Köln“ umgekehrt und die Franken damit eiskalt überrascht. Die darauf folgende Ecke verwandelte Johannes Große zu 3:0 (32.). „Dann haben wir uns aber freigeschwommen und echt gutes Hockey gespielt“, sah Wolff dann etwas überrascht eine durchaus nicht verschreckte Nürnberger Mannschaft, die ihrerseits nun ins Pressing ging und sich durch Julius Weigand mit dem 1:3-Anschluss belohnte (44.). „40 Minuten konnten wir unser Niveau hoch halten“ stellte Henning mit Blick auf die letzten 20 Minuten fest, in denen Köln auch dem kräfteraubenden Doppelwochenende Tribut zollen musste, „dann war die Konzentration weg.“ So sorgte der Gast im Schlussviertel noch einmal für Alarm und war in dieser Phase dichter dran an einem Treffer als die Hausherren. „Wäre da das 2:3 gefallen“, so Wolff, „hätte Köln wackeln können. Aber das 2:3 fiel nicht.“ So blieb es nach 60 Minuten beim 3:1 für die Kölner.

Autor: ag | Quelle: Deutsche Hockey Liga