Köln | Das Museum Ludwig stellt sein Ausstellungsprogramm für das kommende Jahr 2025 vor. Bei report-K finden Sie die Kurzzusammenfassung, was Kunstfreund:innen 2025 im Museum Ludwig erwarten dürfen.
Francis Alÿs – Kids Take Over
Im April startet die Ausstellung Francis Alÿs – „Kids Take Over“, die bis zum 3. August 2025 gezeigt wird. In 30 Videoprojektionen zeigt Francis Alÿs spielende Kinder aus aller Welt. Seit 20 Jahren bereist Francis Alÿs die Welt und filmt dort wohin die Reise führt Kinder die im Spiel versunken sind. Dabei werden 50 Kölner Schüler:innen die große Halle als Kindermuseum bespielen und einen Spieleparcours aufbauen. Die Schüler:innen sind zwischen 8 und 13 Jahren alt. Mit den Kölner Kindern wird Francis Alÿs einen Film drehen. Die Idee Kinder einzubinden findet sich im Titel der Ausstellung „Kids Take Over“ wieder.
Internationale Photoszene Köln: Pauline Hafsia M’barek
Im Rahmen der Reihe „Artist Meets Archive“ und der Internationalen Photoszene Köln beschäftigt sich die in Brüssel und Köln lebende Künstlerin Pauline Hafsia M’barek mit der Sammlung des Fotohistorikers Erich Stenger. Die Künstlerin wird im Museum Ludwig eine raumgreifende Installation gestalten, die „die Fotografien aus der Papier-Produktion von Agfa, toxische Dokumente, optisch-chemische Fotolehrbücher und mikroskopische Materialanalysen mit Experimenten an sensiblen Oberflächen zu einer spekulativen, multimedialen Assemblage verwebt“. Die Künstlerin werde sich mit der Anfälligkeit von fotografischen Archiven auseinandersetzen. Ihre Installation wird vom 17. Mai bis zum 9. November 2025 zu sehen sein.
Fünf Freunde im Herbst und Winter 2025
Passend zum Sammlungsschwerpunkt amerikanischer Kunst des Museum Ludwig gibt es vom 3. Oktober 2025 bis zum 11. Januar 2026 eine Ausstellung mit dem Titel „Fünf Freunde“, die Positionen der Künstler John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly beleuchtet. Das Netzwerk dieser Künstler sei bislang übersehen worden, schreibt das Museum Ludwig. Das Museum will so einen Forschungsbeitrag zu deren freundschaftlichen, Künstlerischen und romantischen Beziehungen untereinander beisteuern. Das Museum schreibt: „In der Konzentration auf das Zusammenspiel der fünf Künstler reflektiert die Ausstellung auch, was es bedeutete, in den 1950er Jahren ein schwuler Künstler zu sein und wirft so ein neues Licht auf die Dynamik der Nachkriegskunst in den USA und darüber hinaus.“
HIER UND JETZT im Museum Ludwig – De/Collecting Memories
Anfang Dezember 2025 startet das Museum einen Ausstellung, die sich bis ins Frühjahr hineinzieht. Es geht erneut um die USA, allerdings die USA im 19. Jahrhundert und was die Postkarten damals für ein Bild von den USA vermittelten. Der kritische Ansatz: Die Bilder der millionenfach verbreiteten Postkarten zeigen ein Amerika, das mehr ausschloss als, das es erzählte was für ein Land die USA damals waren. Vor allem die Natur- und Landschaftsräume seien die Räume der indigenen Bevölkerung gewesen, deren Geschichten nicht vorkommen, sondern nur die der weißen Siedler, die ihre Story der touristischen Erschließung verbreiteten. Zur Ausstellung schreibt das Museum: „Die Ausstellung bringt Bestände aus der Fotografischen Sammlung des Museums mit der Arbeit Sky Dances Light von 2024, einer Installation von Wolken aus Blechschellen, der zeitgenössischen indigenen Künstlerin Marie Watt (geboren 1967 in Seattle, Washington) zusammen. Die Zinnschellen sind eine Hommage an den Jingle-Dress-Tanz, der um 1900 während der Grippepandemie als Heilungsritual beim Stamm der Ojibwe entstand. Der Jingle-Dress-Tanz war auch ein radikaler Akt, denn im Jahr 1883 verboten die Vereinigten Staaten zeremonielle Versammlungen indigener Völker.“ Die Ausstellung startet am 6. Dezember 2025 und endet am 10. Mai 2026.
Wolfgang Hahn Preis 2025
Vom 8. November 2025 bis 19. April 2026 zeigt das Museum die Preisträger:in des Wolfgang Hahn Preises 2025.
Im Fotoraum
Im Fotoraum des Museum Ludwig gibt es vom 3. Mai bis zum 12. Oktober 2025 Street Photography zu sehen. Gezeigt werden Fotografien von Lee Friedlander, Garry Winogrand und Joseph Rodríguez. Die drei Fotografen als Vertreter der Street Photography der USA werden anhand ikonischer Fotos aus den 1960er bis 1980er Jahren präsentiert. Es handelt sich dabei um Fotografien aus den Schenkungen der Familie Bartenbach, einer Schenkung von Volker Heinen und Erwerbungen des Museums.
Vom 1. November 2025 bis zum 22. März 2026 widmet sich der Fotoraum unter dem Motto „Smile!“ der Porträtfotografie. Es geht um den Wandel der Emotionalität in der klassischen Porträtfotografie von Ernsthaftigkeit im Gesichtsausdruck zur heutigen Heiterkeit. Die Ausstellung will sich dieser Fragestellung widmen und diese soziologisch und psychologisch sowie unter kommerziellen Aspekten wie Werbung ergründen.