Praktisch ist die "DC Open 2010" mit ihrem Shuttle-Service zwischen Köln und Düsseldorf allemal. Die Eröffnung ist zeitlich in allen beteiligten Galerien am Freitag, 3. September 2010, zwischen 18 und 22 Uhr, am Samstag 4. September sind die Galerien von 12 bis 20 Uhr geöffnet, am Sonntag 5. September von 12 Uhr bis 18 Uhr.

Exklusiv fragte Report-K einige der beteiligten Galerien.

Christian Nagel, Galerie Christian Nagel
Die DC Open 2010 bringt Kölner und Düsseldorfer Galerien zusammen. Die Köln-Düsseldorf-Rivalität – Alles nur Schnee von gestern oder doch nur die Angst vor Berlin?
Der Kampf zwischen Köln und Düsseldorf wird weiter bis aufs Messer in den Karnevalssitzungen geführt werden. Für die Reihnische Kunstszene war er nie relevant. Bereits seit den 60er Jahren gab es immer die besten Verbindungen. Kölner Sammler kauften bei Schmela und Düsseldorfer bei Zwirner oder Werner und anderen. Künstler wechselten zwischen den Städten hin und her, so ist die DC nur ein Spiegel lang gewohnter Tatsachen, und in Berlin da steppt der Bär mit stumpfen Zähnen, vor denen braucht man keine Angst zu haben.

Welche(n) Künstler zeigen Sie und warum soll ich mir das anschauen?
Wir zeigen die erste Einzelausstellung von Thomas Kilpper in unserer Kölner Galerie. Dieses ist gleichzeitig die letzte Ausstellung in der Richard-Wagner-Strasse. Wir bleiben in Köln und werden ab nächsten Jahr für jede Ausstellung einen neuen Raum suchen.

Thomas Kilpper arbeitet seit über 20 Jahren an der Frage wie heute politische Kunst aussehen kann, dabei steht nicht nur die inhaltliche Komponente im Vordergrund sondern besonders die formale. Seine großen Holz- und Linolschnitte, neben hervorragenden Installationen überzeugen auf ganzer Linie.  So hat er z.B in den letzten Jahren eine Basketballhalle der amerikanischen GI´s in der Nähe von Frankfurt als Druckstock verwendet, im letzten Jahr überzeugte er mit einem fast 1000qm großen Druckstock in der ehemaligen Stasi Hauptzentrale in der Nomannenstrasse in Berlin. Eine Zeitreise durch die Geschichte der DDR und BRD. Es gibt von Thomas Kilpper kleine Formate ab 300 EUR zu kaufen, die größeren Formate bewegen sich bis zu 7.000,- EUR.


Christian Lethert zeigt Jorinde Voigt | Kommunikation I, 2010 | Ink, pencil on paper | 70 × 100 cm

Christian Lethert, Galerie Christian Lethert
Die DC Open 2010 bringt Kölner und Düsseldorfer Galerien zusammen. Die Köln-Düsseldorf-Rivalität – Alles nur Schnee von gestern oder doch nur die Angst vor Berlin?

Weder existiert zwischen den Kölner und Düsseldorfer Galerien irgendeine Form von Rivalität, noch resultiert die Kooperation der beiden Städte aus einer Ehrfurcht vor Berlin. Vielmehr steht die Zusammenarbeit der beiden Kunstmetropolen meiner Meinung nach für die städteübergreifende kulturelle Vielfältigkeit des gesamten erweiterten Rheinlands von Aachen über Mönchengladbach bis nach Essen.

Welche(n) Künstler zeigen Sie und warum soll ich mir das anschauen?
Zum dc open eröffnet die Galerie Christian Lethert ihre dritte Einzelausstellung mit der in Berlin lebenden Künstlerin Jorinde Voigt (*1977 in Frankfurt am Main) unter dem Titel Superdestination. Nach Matrix & Lemniskate (2008) und Konglomerat (2007) präsentiert die Künstlerin in Köln neue konzeptuelle Zeichnungen, die optische Bestandsaufnahmen unseres Alltags anhand eines individuellen Codesystems darstellen. Dabei entstehen feine Liniensysteme auf Papier, die unsichtbare Prozesse unserer Gegenwart zu vermessen suchen. Sowohl die filigrane Schönheit der Zeichnungen als auch der Wille nach der Entschlüsselung dieser, lässt den Betrachter lange vor Voigts Arbeiten verweilen.


Galerie Boisserée zeigt Jose Maria Mellado | (* 1966 Almeria), Escultura en la Playa (sculpture at the beach)|(Barcelona, Photographie 2007)

Johannes Schilling und Thomas Weber | Galerie Boisserée
Die DC Open 2010 bringt Kölner und Düsseldorfer Galerien zusammen. Die Köln-Düsseldorf-Rivalität – Alles nur Schnee von gestern oder doch nur die Angst vor Berlin?
Köln und Düsseldorf muss erst recht im Zusammenschluss keine Angst vor Berlin haben. In dieser Region in Deutschland befindet sich die größte Konzentration derjenigen Kunstinteressierten, die nicht nur die Vernissagen und Messen bevölkert, sondern die erfreulicher Weise auch kauft. Köln war und ist die Hochburg für moderne und zeitgenössische Kunst, und dass die Düsseldorfer und Kölner Galerien nun gemeinsame Sache machen, potenziert diese herausragende Stellung des Rheinlandes.

Welche(n) Künstler zeigen Sie und warum soll ich mir das anschauen?
Als erste Einzelausstellung in der Bundesrepublik zeigen wir 18 großformatige Photos des 1966 in Alméría/Spanien geborenen Photographen José Maria Mellado. Mellado versteht es nicht nur Landschaft, Architektur oder Industrie in Szene zu setzen, sondern er verfügt über ein immenses technisches Vokabular im Bereich der digitalen Photografie und Bildbearbeitung, mit dem der vorhandene Fotos überarbeitet, verfremdet, um so den Betrachter mit (s)einer konstruierten Umwelt und Natur zu konfrontieren. Seine Manipulation von künstlichem und natürlichen Licht und Farbe führen zu einer Intensivierung der Strahlkraft seiner poetischen, subjektiven photographischen Welten. Von jeder Arbeit gibt es maximal 7 Abzüge.

Ausstellung / Exhibition / Exposición / Exposition:
03.09.–02.10.2010
JOSÉ MARÍA MELLADO (geb. 1966 Almería)
– Photographie


DC Open 2010
http://www.dc-open.de/

Galerie Christian Nagel
Richard-Wagner-Strasse 28
50674 Köln
Tel. 0221-2570591
Öffnungszeiten:
Dienstag – Freitag: 11.00 – 18.00 Uhr
Samstag 11.00 – 16.00 Uhr
http://www.galerie-nagel.de

Galerie Christian Lethert
Antwerpener Str. 4
50672 Köln
Di-Fr 14-18h   Sa 10-16h
info@christianlethert.com
Tel.:  0221-35 60 590

Galerie Boisserée
J. & W. Boisserée GmbH
Köln seit 1838 / Cologne since 1838
Drususgasse 7-11
D-50667 Köln
Tel. +49-(0)221-2578519
galerie@boisseree.com
www.boisseree.com


Christoph Mohr