Die Visualisierung zeigt die Pläne der DEVK in Köln-Riehl. | Illustration: DEVK

Köln | In Köln gibt es eine Diskussion: Es geht um den Neubau eines Hochhauses in unmittelbarer Nähe zum AXA-Hochhaus und der Kölner Zoobrücke. Jetzt schaltet sich der Kölner Bundestagsabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Reinhard Houben in die Debatte ein und fordert Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf das Thema zur Chefsache zu machen.

Die DEVK will bauen und in Köln Millionen investieren. Nicht nur ein schnödes Verwaltungsgebäude, sondern zu Beginn der Planungen auch Wohnungen und es soll auf der knappen Fläche hoch hinaus gehen, ohne neue Flächen zu versiegeln. Im ersten Moment – auch nach den aktuellen Debatten um Flächenversiegelung oder Flächenfraß – entsteht der Glaube, dies müssten eigentlich in der Politik alle gut finden. In Köln ist dies aber nicht so. So lässt etwa Sabine Pakulat, Grüne, immerhin Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses des Rates der Stadt Köln wissen: „Die DEVK gehört zu Köln und wird weiter einen Platz in unserer Stadt haben. Auch wenn ein angedachtes Hochhaus von 145 Metern Höhe mit vielen Zusatznutzungen wie Hotel und Gastronomie an diesem Standort wenig sinnvoll ist, soll der Versicherer natürlich seinen Firmenbedarf für Büros oder auch Betriebswohnungen komplett verwirklichen können.“

Auch kann die Versicherung keine Wohnungen realisieren, weil ein Drittel der Wohnungen sozial gefördert sein müssen, was an diesem Standort und den Baukosten im Segment Hochhausbau, so der Versicherer keinen Sinn ergeben würde. Der Versicherer spricht davon aus allen Nähten zu platzen und daher das Bürohochhaus dringend zu benötigen. Jetzt will er nach Signalen aus Kölns Nachbarstadt Leverkusen mit der dortigen Stadtverwaltung sprechen.

Das alarmiert den Kölner FDP-Bundestagsabgeordneten Reinhard Houben, der heute schriftlich mitteilt:

„Ich mache mir Sorgen um den Wirtschaftsstandort Köln. Karstadt ist weg, Amazon ist vergrault worden, der Einzelhandel hat nicht nur in der Innenstadt Probleme. Will man jetzt auch die DEVK vertreiben? Köln kann weder auf die Arbeitsplätze noch auf die Steuereinnahmen verzichten. Die Pandemie hat hier schon genug Schaden angerichtet. Grüne, CDU und Oberbürgermeisterin bilden ein Unverantwortungsdreieck. Alle verhalten sich bräsig, kommen mit irgendwelchen Bedenken und vergraulen auf diese Weise Unternehmen und Investoren. Stattdessen sollte das Ratsbündnis die Chance und die Gestaltungsmöglichkeiten sehen. Ich fordere die Oberbürgermeisterin auf: Frau Reker, machen Sie die DEVK zur Chefsache! Zeigen Sie Führungsstärke und sorgen Sie dafür, dass die Versicherung in Köln bleibt!“