Das Pressefoto zeigt das Kostüm eines Mannes aus Kerpen, der am Bahnhof Köln Süd am Elften im Elften 2024 eine originale Polizeiuniform trug. | Foto: Bundespolizei Köln

Köln | Nach ihren Einsätzen zum Straßenkarneval veröffentlichen die Ordnungsbehörden der Stadt Köln, der Landes- und Bundespolizei die von ihnen konzipierten und gesammelten Statistiken. In diese Statistiken fließen zudem Daten und Fakten ein, die auf das Einsatzkonzept der Behörden reflektieren. An diesem Elften im Elften 2024 legten die Behörden einen besonderen Fokus auf Jugendliche, daher sind deren Fallzahlen besonders hoch. Zudem gilt es bei den in der Regel höher liegenden Fallzahlen die Statistik beeinflussende Fakten, wie stark erhöhter Personaleinsatz bei den Behörden oder eben mehr Menschen, die den öffentlichen Raum nutzen, zu berücksichtigen.

Weniger als 1 Prozent der kontrollierten Jugendlichen auffällig

So kontrollierten alleine von der Landespolizei 1.400 Beamt:innen das karnevalistische Geschehen auf der Straße. Unter anderem kontrollierten sie gemeinsam mit dem Ordnungsamt der Stadt Köln 2.295 junge Menschen unter 18 Jahren. 22 Minderjährige übergaben die Verfolgungsbehörden an das städtische Jugendamt. Das sind 0,96 Prozent und damit weniger als ein Prozent der Kontrollierten. Deren Verstöße waren Schule schwänzen, Alkohol- oder Tabakkonsum.

Dort wo gefeiert wurde stellten die Beamten bislang Straftaten wie Körperverletzungsdelikte fest. Deren Zahl beziffert die Polizei Köln nicht. Dagegen die Zahl von Sexualdelikten und Sachbeschädigungen: Hier lägen 12 Anzeigen vor.

0,3 Prozent der Kontrollierten führten ein Messer mit

Die hohe Zahl an Polizeibeamt:innen kontrollierte an den Sperrstellen 1.964 Menschen auf das Mitführen von Waffen. Die Beamten fanden 6 Messer und einen Teleskopschlagstock. 6 Taschendiebe wurden gestellt und 26 Menschen mussten zur Ausnüchterung ins Polizeigewahrsam gebracht werden. 101 Menschen erhielten von den Beamten Platzverweise. Diese Bilanz der Polizeibehörde Köln bezieht sich auf die eingegangenen Fälle bis 23 Uhr am Elften im Elften.

Bundespolizei findet Karnevalist in „originaler Polizeiuniform“

Gar nicht lustig fanden die Beamten der Bundespolizei die Verkleidung eines Mannes am Elften im Elften am Bahnhof Köln-Süd. Der Mann wurde gegen 10.45 Uhr kontrolliert. Er trug als Karnevalskostüm eine Polizeiuniform. Es handelte sich dabei um eine alte originale Uniform. Die dürfen aber nur Polizisten tragen. Der Mann aus Kerpen wurde angezeigt wegen des Tragens eines Dienstanoraks und einer Dienstmütze.

So bilanziert die Stadt Köln am 12. November 2024

Die Zahlen der Stadt Köln umfassen einen größeren Zeitraum, als die erste Bilanz der Kölner Polizei. In der Altstadt und rund um die Zülpicher Straße sprach die Stadt Köln 3.133 Jugendliche an. Bei dieser Kontrolle stellte die Stadt fest, dass eine jugendliche Person unter 16 und 104 Personen zwischen 16 und 17 Jahren alkoholisiert waren. Das Jugendamt kontaktierte die Eltern. 21 junge Menschen wurden von ihren Erziehungsberechtigten beim Jugendamt abgeholt.

Die Stadt stellt fest: „Insgesamt 580 Jugendliche haben Alkohol beziehungsweise zu viel Alkohol getrunken. Drei Jugendliche konsumierten Drogen, 25 schwänzten die Schule, 398 wurden rauchend angetroffen.“ Das Ordnungsamt kontrollierte 1.540 junge Menschen. 51 von ihnen überstellte der Ordnungsdienst an das Jugendamt. Drei Kinder führte der Ordnungsdienst der Polizei zu, weil sie nach Auffassung der Ordnungsbehörde Straftaten begingen. 21 Personen wurden als hilflos wahrgenommen und dem Rettungsdienst übergeben.

An den Unfallhilfsstellen seien 376 Menschen behandelt worden, von denen 68 Personen im Notfallversorgungszentrum behandelt wurden. 105 Menschen wurden in Kölner Kliniken gebracht.