Köln | Dr. John Akude ist über die Ratsreserveliste der Gruppierung Klimafreunde in den Kölner Rat gewählt worden. Aber schon kurz nach der Wahl wollte Akude lieber Einzelmandatsträger sein und in dieser Woche gab Akude seinen Wechsel zur CDU bekannt. Die Klimafreunde sind empört und fordern Akude auf, dass Mandat an ein/e Klimafreund*in abzugeben.
Der Wechsel von Dr. John Akude zur Kölner CDU und in die Reihen von deren Ratsfraktion sorgt auch für eine Änderung bei der Größe der Fraktionen. SPD und CDU hatten bislang gleich viele Ratsmitglieder, obwohl die SPD bei den Wählerstimmen einen Hauch Vorsprung hatte. Durch den Wechsel von Akude ist die Ratsfraktion der CDU um eine Stimme stärker, als die der SPD.
Die Klimafreunde machen deutlich, dass sie Akude nicht zum ersten Mal auffordern das Mandat zurückzugeben und führen ins Feld, dass Akude sein Mandat nicht als Direktkandidat gewonnen habe, sondern über die Ratsreserveliste, weil er dort den Platz 2 einnahm. In einem Interview zur Kommunalwahl bei report-K.de sagte Akude, dass die Bewerbung für ein politisches Amt an ihn von außen durch die Gruppe Deine Freunde, die sich dann in Klimafreunde umbenannte, herangetragen worden sei. Akude: „Es war nicht geplant. Ich wollte das nicht unbedingt, aber man hat mir die Verantwortung erklärt die ich trage.“
Die Co-Vorsitzende der Kölner Klimafreunde wirft Akude Verrat an den Wählerinnen vor, wenn er nicht sein Mandat zurückgebe, denn er sei mit den Stimmen von klimabewegten Kölnerinnen in den Rat gewählt worden. Akude habe, so die Klimafreunde bei der Kandidatinnen-Aufstellung die freiwillige Selbsterklärung der Gruppe unterschrieben, in der diese zusichern die Mandate nicht zu behalten, sondern bei Ausscheiden zurückgeben. In der gemeinsamen Ehrenerklärung heißt es unter anderem: „uns weiterhin damit einverstanden erklären, dass mit dem Lossagen von Einzelpersonen von der Wählerinnengruppe bei gleichzeitiger Mandatsträgerschaft, die über Listen der Wählerinnengruppe Deine Freundinnen/ KLIMALISTE Köln – KLIMA FREUNDE erlangten Mandate an die Wähler*innengruppe zurückgegeben werden, so dass sie über die Wahllisten der Gruppe nachbesetzt werden können.“
Daran hält sich Akude nicht. Sein Mandat ist juristisch an seine Person gebunden und daher appellieren die Klimafreunde nun an seine Ehre.