Köln | Am Freitagabend wurde in allen Sälen der Stadt wieder groß gefeiert. Hier die Eindrücke aus der jecken Nacht in Köln: Seinen 67. Geburtstag hat der Präsident der Müllemer Junge, Siegfried Schaarschmidt, auf der Bühne der Stadthalle gefeiert. Dort fanden sich zur Herrensitzung mehr als 825 bestens gelaunte Jecke ein. Zu Ehren des Präsidenten präsentierten die Original Matrosen vum Müllemer Böötche ihren neuen Tanz „Mülheimer Freiheit“ dem Publikum, wo auch Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs Platz genommen hatte. Der jecke Stadtrundgang am Freitag Abend.

Bei der KG freut man sich über das große Interesse an den eigenen Veranstaltungen: „Alle Sitzungen sind bestens nachgefragt, es gibt nur noch für ganz wenige Termine Restkarten“, sagt Pressesprecherin Silke Dicke. Auf ihrem neuen Böötchen werden die Müllemer Junge auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit der Cöllnischen Stiftung Menschen mit Handicap die Chance geben, am Zoch teilzunehmen.

Gemeinsam haben die Große Kölner und die Grosse von 1823 in der Flora zum zweiten Mal ihre Nostalgiesitzung gefeiert. Und gemeinsam saß man mit schwarzen und roten Fräcken im Elferrat. Die beiden Präsidenten Joachim Wüst und Winrich Granitzka leiteten als Team den Abend. Unter den Gästen war auch OB und Ehrensenatorin Henriette Reker. Neu war in diesem Jahr das Liederheft, aus dem nach jeder Nummer ein kleines, fünfminütiges Mitsingkonzert gestartet wurde.

Wenn man viel unterwegs ist, kann auch mal etwas passieren. Das gilt auch für das Dreigestirn, das derzeit unermüdlich durch die Säle zieht. Erwischt hat es dabei die neue Pritsche des Prinzen, aus der zwei Buchstaben gefallen sind. Lang hat die Reparatur allerdings nicht gedauert, über Nacht wurde der Schaden behoben, wie Prinz Thomas I. seinem Publikum bei der Kostümsitzung der Fidelen Fordler berichtete. Beim eigenen Tanzcorps gibt es derzeit 25 Tänzer, darunter sieben Herren. Männliche Neuzugänge sind daher sehr erwünscht. Direkt am Donnerstag nach Aschermittwoch gibt es ein Probetraining für Interessierte.

Eine besondere Überraschung gab es für bei den Blauen Funken für die Marie Corinna Hambach. Beim Besuch des Traditionskorps in deren Heimatgemeinde Swisttal-Heimerzheim durfte sie sich in das Goldene Buch eintragen und wurde so als Aushängeschild für ihre Stadt geehrt. Überrascht wurde auch OB Henriette Reker, die als erste Obristin der Reserve in die Reihen der Blauen Funken aufgenommen wurde. Statt der klassischen Litewka kann sie sich bei Designerin Maria Lucas eine elegante Gesellschaftsjacke anfertigen lassen. Ein Kopfbedeckung gab es natürlich auch für Reker und dazu direkt noch sicherheitshalber eine Handtasche, nachdem sie sich bei der Nippeser Bürgerwehr überlegt hatte, das Krätzchen in eine solche umwandeln zu lassen.

Mächtig nachgefragt ist die Kölsche Milljöhsitzung der Paragraphenreiter. Direkt nach der Sitzung am Freitagabend im Kongresssaal haben Interessierte Zeit sich eine Woche lang für die 1208 Sitzungskarten zu bewerben. In der Regel kommen dann bis zu 4000 Anfragen. Die Tickets werden im Anschluss verlost. Vor Ort waren am Freitag Finanzbeamte und Steuerberater aus ganz NRW und Deutschland.

Noch nie war die KG Stromlose Ader im Dreigestirn vertreten. In diesem Jahr ist das anders – Prinz Thomas I. und seine Frau sind seit vielen Jahren Mitglied, seit 2014 ist er auch Ehrensenator der KG. „Ursprünglich hatten wir uns erfolglos um den Auftritt des Dreigestirns bemüht. Als wir erfahren haben, dass unser Mitglied Prinz ist, haben wir noch mal nachgefragt und dann doch die drei in den Saal geholt“, berichtet Peter Limburg. Für das Golf-begeisterte Dreigestirn gab es Golfbälle mit dem Namen der KG.

Beim Fest der schwarzen Kunst feiert der karnevalistische Ableger des Kölner Druckereiverbands im Theater am Tanzbrunnen seine Sitzung. Zu den Besonderheiten gehört dort der Sessionsorden, der immer ein Stück Druckereigeschichte präsentiert. In diesem Jahr ist auf dem guten Stück der Original Heidelberger Zylinder kurz OHZ zu sehen – eine der bekanntesten Zylindermaschinen im 19. Jahrhundert. Sie steigerte die Druckleistung und ermöglichte auch den Druck von größeren Bögen.

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Die Original Matrosen vum Müllemer Böötche